Heft 
(1907) 16
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1. (ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

VIII. Mitteilungen der Berliner Elektrizitäts-Werke. Jahr­gang 5. April 1907. Nummer 4.

Ich mache auf den Artikel über den Mathematiker und Physiker Georg Simon Ohm, den Aufsteller des bekannten Ohmschen Gesetzes, nach welchem Gelehrten die hiesige Ohm-Straße ihren Namen hat, sowie auf die Anwendung der Elektromotoren beim Glasschleifen aufmerksam.

IX. Von der unteren Havel in der Mark Brandenburg. Mit der Verbesserung der Vorflut- und Schiffahrtsverhältnisse an der unteren Ilavel beschäftigt sich eingehend eine Denkschrift, die soeben dem Abgeordnetenhause zugegangen ist. Wie aus der Denkschrift her­vorgeht, erscheint es nach den inzwischen gemachten Erfahrungen ge­boten, von der bei Vorlegung des Entwurfs zum Gesetze vom 4. August 1904 in Aussicht genommenen Bauausführung abzuweichen und diese nunmehr nach dem neuen Entwurf vom 30. November 1905 zu bewirken. Die beteiligten Kommunalverbände haben sich mit der Änderung ein­verstanden erklärt. Es handelt sich dabei um das weit ausgedehnte Havelwiesengebiet, das von Potsdam bis Havelberg rund 125,000 1m umfaßt. Es soll nicht nur an die Müller und Wieseninteressenten, sondern auch an die Schiffahrt gedacht werden. Über die alte Forde­rung wurde die neue gestellt,durch geeignete Vorkehrungen im Winter eine ausreichende, erforderlichenfalls künstliche Überflutung der Wiesen und im Sommer die Haltung eines hinreichend hohen Wasserstandes zur Anfeuchtung der Wiesen von unten zu sichern. Außerdem ist es, wenn sich infolge des schnellwachsenden Schiffahrtsverkehrs von Ham­burg nach Berlin die Notwendigkeit heraussteilen sollte, nach dem Ein­bau von Staustufen möglich, die Leistungsfähigkeit der Schiffahrtstraße durch Begradigung der Havel und neue Durchstiche zu heben, die der Vorflut zum weiteren Vorteil gereichen werden. Die Provinzen Branden­burg und Sachsen haben sich verpflichtet, die durch die Unterhaltung dieser Vorflutanlagen dem Staate entstehenden, auf jährlich 35,000 M. angenommenen Mehrkosten zu erstatten. Der Staat unterhält ferner die außerhalb der schiffbaren Havel verbleibenden Vorflutkanäle, während die Provinzen ihm die alljährlich festzustellenden, tatsächlich aufge­wendeten Kosten erstatten.

Diese Projekte sind für die Provinz Brandenburg von großer wirt­schaftlicher Bedeutung.

D. Kulturgeschichtliches.

X. Geschichte des Gymnasiums zu Guben. Von Hugo Jentscli. I. Teil. Bis zum Jahre 1708.

Es wird gebeten, dieser sorgfältigen kulturgeschichtlichen Arbeit die Beachtung, welche sie durch Quellenstudium hervorragend verdient, zu schenken. Die Anfänge der Gubener Lateinschule, mit denen sich