Heft 
(1907) 16
Seite
201
Einzelbild herunterladen

1. (ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

201

u. Ehrenmitglied Prof. Dr. Jentsch beschäftigt, verlieren sich in dem Dunkel einer überlieferungslosen Vorzeit; sie war im 15. Jahrhundert sicherlich bereits vorhanden, vielleicht schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die aktenmäßige Geschichte beginnt hier erst 1644 mit den Verhandlungen über die Wahl eines Konrektors; von 1669 an folgen Nachrichten über das Rektorat, 1670 über das mit dem Organisten­posten verbundene Schulamt.

XI. M. Marland: Archäologische Dämmerung in der Mark Ich lege Ihnen diesen Artikel in der Voss. Ztg. vom 1. Februar vor.

Er beginnt mit dem Schriftchen des Magister Treuem (Nürnberg 1688). Damals glaubte man noch an die natürliche Entstehung der Urnen, die infolge einerGeilheit des Bodens im Frühjahr in die Höhe quellen.

Die Steinbeile hielt man für Donnerkeile, die der Blitz bei Gewittern in die Erde schlüge. Trotzdem finden sich schon in damaliger Zeit einze lne g ute Beobachtungen.

XII. U. M. Rektor Monke teilt zur Kunde der Havel unweit Spandau überStecherts Loch mit:

- Stech erts Loch, eine früher gefährliche Stelle in der Havel zwischen dein Großen Wall und der . Kreuze cke, einer Uferstrecke nördlich vom ehemaligen Salzho f (jetzt Grieslieimsche Fabrik), hat seinen Namen davon bekommen, daß dort in einem Winter in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Spandauer Familie Stechert durch das Eis gebrochen und ertrunken ist, als sie mit Pferd und Wagen über Zfx, den Strom fahren wollte. Damals sagte man in Spandau, daß die Havel an jener Stelle in jedem W T inter ein Opfer fordere. So erzählte meine Großmutter, eine geborene Spandauerin, Tochter des damaligen Salzhof- Inspektors. Sie gab übrigens an, die Familie Stecher t. Vater, Mutter und 4 Kinder, sei eines Abends von Yaleiitinsw erder auf einem Sf,oß r schlitten (Stuhlschlitten) oder vielleicht auch auf einem dort üblichen Piekschhtten gekommen, um nach Spandau heimzukehren. An Kreuzecke seien die Leute eingebrochen und ertrunken.

Der Name Krenzecke weist darauf hin, daß an dieser Stelle am Ufer einst vor 1840 ein hölzernes Kreuz stand, welches der Er­innerung an einen hier ertrunkenen und am Ufer bestatteten Fischer gewidmet worden war.

Ein zweites Kreuz, ein schwarzes Holzkreuz mit Inschrift, welches den Namen des Verunglückten nannte, stand noch 1890 an der Grenze des Schulzenackers und der Havelwiesen, 2 km nördlich von Nieder- Neuendorf auf dem Gelände des dortigen Gemeindevorstehers Rebbitz, der mir mitteilte, er habe das Kreuz, als es morsch geworden und um- gefallen war, entfernt.

14