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1. (ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
Wasserleichen wurden früher, wie Herr Pritzstabel Mahnkopf in Spandau mir sagte, gewöhnlich da begraben, wo man sie fand, und nicht auf dem Kirchhofe.“
XIII. U. M. Herr Dr. Hans Brendicke bringt mehrere Nummern der von ihm herausgegebenen „Zeitschrift der Vereinigung ehemaliger Einjahrig-Freiwilliger Kampfgenossen von 1864, 1866, 1870/71“ betitelt „Die Schnur“ mit, welche wegen ihres reichen vaterländischen Inhalts zur Kenntnis herumgereicht werden.
E. Bildliches.
XIV. Von den Mitteilungen von Boswau & Knauer, Architektur- und Bauausführungen lege ich die Nr. 2 vor, woraus ich das neue Heim der Deutschen Gasgliihlicht - Gesellschaft zu Berlin, Rother-Straße, und einen Wohnpalast am Kurfürstendamm 26a hervorhebe.
XV. U. M. Herr Hofphotograph Rudolf Schwarze legt acht von ihm im amtlichen Aufträge ausgeführte Aufnahmen in Imperial-Folio- Format vor, welche interessante Partien aus dem Städtischen Rieselgut Osdorf bei Groß-Beeren, Kreis Teltow', behandeln.
Herr Administrator Forselius in Osdorf hat die dankenswerte Freundlichkeit, hierzu Einzelbeschreibuugen zu liefern, welche nachfolgend zum Abdruck gebracht werden.
Standrohr. Die Kanalisationsabwässer werden mit Dampfpumpen von den Pumpstationen in einem Druckrohr von 1—1,10 m Durchmesser bis zum höchsten Punkt des Rieselfeldes gedrückt. Auf diesem höchsten Punkt ist das Standrohr errichtet, d. h. ein aufrechtstehendes Rohr, in welchem sich die Schwimmerstange auf- und abbewegt, je nachdem das Druckrohr, in dem die Spüljauche ankommt, zu stark oder schwach unter Wasserdruck steht. Steigt die Schwimmerstange, an deren oberem Ende eine Laterne angebracht ist, über die auf dem Bild ersichtliche winkelige Marke, so müssen die die Schieberauslässe bedienenden Rieselwärter soviel Schieber zum Rieseln ötfnen, bis die Schieberstange bezw. Laterne unter die Marke sinkt. Dieses Standrohrfanal reguliert somit die Tätigkeit der diensttuenden Rieselwärter. Ein Nichtbeachten dieser Zeichen hat Rückstau im Druckrohr zur Folge und mit diesem das bekannte unangenehme Platzen der Druckrohre in Berlin oder im Rohrstrang, der zwischen Berlin und dem Rieselfelde liegt.
Vor- oder Entschlickungsbassins. Vom Standrohr aus läuft ein Hauptzuleitungsstrang durch die Rieselanlagen, der, seitlich angebohrt, mit zahlreichen Auslässen d. h. Schiebern versehen ist, von deren jedem einzelnen aus etwa 25 ha berieselt werden können. Sobald diese Schieber geöffnet werden, tritt die Spüljauche zunächst in ein söge-