Heft 
(1907) 16
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1. (ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

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fangen nunmehr an, nachdem sie zum grossen Teil in das beste Alter gekommen sind, ausgezeichnete Erträge zu geben. So betrug in Osdorf allein im Jahre 1906 die Einnahme für Obst 32309 M., welche Einnahme, tragen erst sämtliche Bäume, voraussichtlich auf das Doppelte steigen wird. Auch die für die Verwaltung nötigen Wildbäumo werden meist in den Baumschulen gezogen. Schädlinge treten in den Obstbaum­anlagen nicht mehr und nicht weniger wie anderswo auf. Die um­fangreiche und viel Mühe und Sorgfalt verursachende Obsternte ist in den letzten Jahren mit Häuslingen der Anstalt Rummelsburg durchgeführt in befriedigenderer Weise, als das früher bei der Verpachtung der Obst­nutzung geschah; jedenfalls sind jetzt weniger Baumschäden durch rohe Behandlung der Bäume zu verzeichnen.

XVI. Herr Prof. Dr. Pniower teilt mit, daß sich in Mecklenburg ein Verein für Heimatschutz gebildet, welcher bereits 1200 Mitglieder zählt. Wir nehmen von dieser angenehmen Tatsache mit Freuden Kenntnis und wünschen dem Verein eine allseitig gedeihliche Entwickelung-

XVII. Über brandenburgische Burgställe. U. M. Herr]] K. Roichhelm-Treuenbrietzen teilt mit: Zu der Anmerkung auf S. 10 des Jahrgangs 12 (1903,04) gestatte ich mir zu bemerken, daß der Name Burgstall fniclit Burgwall) bei Fredersdorf (unweit Treuen brietzen) tatsächlich angewendet wird und ebenso in Schlalack bei- Treuenbrietzen, wo ein alter wendischer Burgwall von ziemlicher Aus­dehnungBurgstall genannt wird.

Diese Feststellung ist recht interessant, da die Bezeichnung Burg­stall in Norddeutschland sehr selten ist und meines Wissens in der eigentlichen Mark Brandenburg kaum vorkommt. Wohl aber ist diese Bezeichnung in Mitteldeutschland nicht selten, in Bayern (wo selbst ] keltische Bauten so heißen) und in Südwestdeutschland sogar häufi g. /

Ich bitte recht sehr, falls noch sonst in der Provinz Brandenburg die Bezeichung Burgstall vorkommt, dies mir mitzuteilen.

Mit den mittelalterlichen Ritterburgen scheint dieser Ausdruck nichts zu tun zu haben, sich vielmehr auf vorgeschichtliche Erdwerke, insbesondere germanische und slavische Burgwälle zu beziehen.

XVIII. Was sind Geeren? U. M. Herr Architekt Karl Wilke beantwortet diese Anfrage des Herrn Rektor Otto Monke in Nr. 12 XV. Jahrg. wie folgt.

Wir haben in meiner Heimat dem ehemaligen Choriner Kloster­bezirk, für den ich jedesmal die BezeichnungAlter Barnim als be­sonders zutreffend setzen möchte, verschiedene Flurbezeichnungen, die ähnlich lauten, aber ganz verschiedene Bedeutung haben, die der heutige Sprachgebrauch unter Einfluß des schulgerechten und schriftmäßigen Hochdeutsch einebnete.