Aufgaben, Mittelund Wege des Heimatsehutzes in der Prov. Brandenburg. 231
unserer städtischen und staatlichen Behörden gedacht, die durch Belebung des Interesses und oft auch durch Mittel unsere Bestrebungen unterstützt haben. In meiner mein- als dreijährigen Tätigkeit als Geschäftsführer des Bundes Heimatschutz habe ich Gelegenheit genug gehabt, diese Förderung als eine wesentliche Grundlage des Erfolges zu schätzen. Freilich wird eine Übereinstimmung nicht immer zu erzielen sein: der Kampf um die Laufenburger Stromschnellen, das gegenwärtige Ringen um dio Erhaltung des Grunewaldes beweisen, daß der dauernde ideale Besitz noch nicht soviel wiegt wie der vorübergehende reale Gewinn. In solchen Fällen werden wir auch in unseren Bestrebungen nicht erlahmen dürfen, um die staatlichen Behörden von der Richtigkeit unseres Standpunktes zu überzeugen. Auch die Presse ist uns eine wertvolle Bundesgenossin geworden. Nicht ohne Erfolg habe ich ihre Mitwirkung als Geschäftsführer des Bundes in Anspruch genommen und in vielen Fällen erreicht, daß sie durch ihre Erörterungen manches Unheil verhütet hat. Gerade der Berliner Presse gegenüber, von der einzelne Zeitungen eine ständige Rubrik für Heimatschutz eingeführt haben, müssen wir dankbar sein und hoffen, daß sie auch für die Bestrebungen in der engeren Heimat uns in Zukunft tatkräftig zur Seite stehen werden.
Für den Bestand unserer Denkmäler, der Kirchen, Schlösser, Rathäuser, Stadtmauern u.a. brauchen wir im allgemeinen, dank der Organisation der staatlichen Denkmalspflege, nicht beunruhigt zu sein; dagegen könnte die Tätigkeit der Landesgruppe dann auch die Denkmalspflege unterstützen, wenn die ohnehin beschränkten Mittel des Provinzialkonservators versagen, weil eine unmittelbare künstlerische Einbuße nicht nachweisbar ist. So z. B. wenn sich die Umgebung eines Bauwerkes ändert, wie es durch Freilegung eines Domes, durch Erbauung eines modernen Warenhauses in dem Rahmen eines künstlerisch fein abgestimmten Ortsbildes leider auch bei uns oft genug droht. Durch ein inniges Zusammenarbeiten mit den Organen der Denkmalspflege werden wir eine freiwillige Schutzwehr einrichten, die dem Provinzialkonservator zur Verfügung steht. In ähnlicher Weise dürfte es auch mit der Naturdenkmalpflege sein, die nicht in der glücklichen Lage ist, in jeder Provinz einen eignen Konservator zu besitzen. Ich möchte behaupten daß hier die Einbußen größer sind, da es sich um ein Vernichten im kleinen handelt, das selten — wie bei den Grunewaldseen — die Augen der Allgemeinheit auf sich lenkt. Ganze Pflanzengemeinschaften verschwinden durch die steigende Kultur des Bodens, ohne daß man davon wesentlich etwas merkt. Wenn auch das in Arbeit befindliche Inventar der Naturdenkmäler, das natürlich nur die durch Seltenheit, wissenschaftliche Bedeutung oder Schönheit ausgezeichneten Exemplare verzeichnen kann, manches sichern wird, so wird dadurch noch immer nicht das typische Landschaftsbild mit seinen Alltagserscheinungen