2. (1. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres. 945
es gehörte, von den Markgrafen an das Kloster Lehnin verkauft. Es war aber wie das in seiner Nähe belegene Dorf Jelt*), das ebenfalls Lehnin gehörte, aber nur noch dem Namen nach bekannt ist, schon um 1375 wüst, und als ein Überrest der Ortschaft ist die Alte Fischerhütte am Schlachtensee zu betrachten, deren Besitzer zur Zeit des Großen Kurfürsten die Fischereigerechtigkeit erhielt.
Das Dorf Krummensee wird zu gleicher Zeit wie Slatdorp und wohl auch in Anlehnung an eine wendische Siedlung gegründet worden sein. Es lag an der jetzigen Krummen Lanke, die damals noch ein offener See war und der bogenförmigen Gestalt wegen die Bezeichnung „Tusen“ führte. See und Dorf wurden 1242 zusammen mit Zehlendorf und anderen Orten von den Markgrafen an das Kloster Lehnin verkauft und scheinen bis zur Säkularisation in dessen Besitze verblieben zu sein. Im Jahre 1590 wird Krummensee noch urkundlich erwähnt, bald darauf scheint es wüst geworden zu sein, denn iin Schoßkataster von 1624 wird es als „wüst“ aufgeführt, mit dem Zusatz „Seind die Leute wegen großer Armut entlauffen“. Auf welcher Seite der Krummen Lanke das Dorf gelegen hat, ist bisher noch nicht festgestellt worden.
Zehlendorf, das 1242 in der Lehniner Kaufurkunde als Cedelen- dorp erwähnt wird, scheint als deutsches Dorf gegründet worden zu sein, dafür spricht seine Stellung zu den beiden Ortschaften “fforp und Krummensee, die ihm untergeordnet waren, und sein Name, der wohl „Zeidlerdorf“ bedeutet und nicht von slav. sedlo = Ansiedlung herzuleiten ist. Die Zeidelei d. h. die Bienenwirtschaft in Beutenkiefern wurde damals im Grunewald eifrig betrieben, und schon 965 verlieh Kaiser Otto I. dem Kloster des heiligen Moritz in Magdeburg den Ilonigzehnt aus dem Havelgau. Möglich, daß Cedelendorp der Sitz vieler Zeidler war und der Ort davon seinen Namen erhalten hat. Zehlendorf kam 1242 durch Kauf in den Besitz des Klosters Lehnin und blieb dessen Eigentum bis ins 15. Jahrhundert. Im 30 jährigen Kriege wurde das Dorf sehr mitgenommen, die Bewohner verließen fast sämtlich ihre zerstörten Behausungen und nur ein Bäuerlein, namens Rombß, soll dort geblieben und der Gründer des neuen Dorfes geworden sein.
Dahlem soll der Überlieferung nach eine wendische Ansiedlung sein und seinen Namen von slav. dol = auf der Höhe erhalten haben, doch scheinen die früheren Benennungen „dalem“ und „dalheim“ auf eine deutsche Gründung hinzudeuten. Jedenfalls ist der Ort um die Mitte des 13. Jahrhunderts in deutschen Händen gewesen, denn die Grundmauern der alten romanischen Kirche mit den schmalen Fensteröffnungen
') Riedel, Die Mark Brandenburg i. J. 1250, Bd. I, 268.