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2. (1. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
Granewald in dankbarer Erinnerung, daß sie seinem Eintreten ihr Dasein verdankt, inmitten schöner Anlagen ein Denkmal errichtet. Im Zuge der Wannseebahn folgten dann die Villenkolonien Schlachtensee und Nikolassee, denen sich in neuerer Zeit Zehlendorf- West angeschlossen hat, und dieses Beispiel haben Dahlem und Schmargendorf nachgeahmt und ihre Häuserreihen in den Grunewald hinein vorgeschoben, wodurch wiederum ganz beträchtliche Teile des Waldbestandes verschlungen worden sind. Durch die Anlage der Heerstraße nach Döberitz ist auch der nördliche Teil des Grunewalds der „Bebauung erschlossen“ worden und der Anlage der Landhauskolonien Witzleben und Neu-Westend sind in den letzten Jahren ganz erhebliche Teile des Waldgebiets zum Opfer gefallen. Die Ausgestaltung des Heerweges, die Anlage von Rennbahnen, Automobilwegen und Chausseen, die Umwandlung des Grunewalds in einen Volkspark und die damit verbundene Einrichtung von Wirtshäusern und anderen Belustigungsstätten und noch manche anderen Dinge, die geplant sind, werden weitere Opfer an Waldgebiet fordern, und vielleicht kommt es noch soweit, daß man beim „Wirtshaus zur einsamen Kiefer“ den letzten Baum des Grunewalds als Überrest des einst so ausgedehnten Waldgebiets zeigt.
Hoffen wir aber, daß man an maßgebender .Stelle vorher ein Einsehen hat, daß man die Entforstung etwas einschränkt und daß vor allem die historischen Stätten des Grunewalds im Rahmen ihrer landschaftlichen Schönheit erhalten bleiben.
Der Vortrag, an den sich im Lauf der alsdann fortgesetzten Wanderung Diskussionen knüpften, wurde mit vielem Beifall aufgenommen.
Die Teilnehmer fanden sich zum Nachtmahl im Wirtshaus Hunde- kehle zusammen, woselbst die Fortsetzung der Grunewald-Wanderungen — zunächst am 13. Mai nach dem nördlichsten Teil — besprochen wurde. Mit den angenehmsten Eindrücken von der durch schönstes Wetter begünstigten wissenschaftlichen Exkursion trennten sich hierauf die Mitglieder und Gäste, um in verschiedenen Richtungen gegen 1 / 3 10 Uhr abends den Heimweg anzutreten.