4. (3. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres. 265
walzung ist im vorigen Herbst und in diesem Frühjahr so gut wie nichts beackert worden. Als erste bauliche Unternehmungen in Ruhleben ist die Anlage eines großen Sportunternehmens auf dem Gelände zwischen Eisenbahn und Spree sowie der Bau einer elektrischen Kraftstation für Zwecke der mitten in den Grunewald zu führenden Hochbahn in Aussicht genommen.
Einen Beweis endlich für die Abgelegenheit mancher Teile des Grunewalds liefert die nachstehende Notiz des B. L. A. vom 24. April d. J.
Eine Räuberhöhle ist gestern von Berliner Ausflüglern im Grune- A\ald in der Nähe der Teufelssee-Chaussee in der Richtung nach dem Karlsberg entdeckt worden. Die in einer Schlucht belegene Höhle ist so eingerichtet, daß gerade ein Mann in die Öffnung einsteigen kann. Nach unten zu verbreitert sich der Schlupfwinkel auf etwa zwei Meter bei vier Meter Länge. Die Höhle ist mit Brettern verschalt und ziemlich wohnlich eingerichtet. Sofort hinzugeholte Gendarmen fanden darin einen Stapel Bretter und Hölzer, Sägen, Spaten, Hämmer usw. Auf einem Tisch stand ein Kochapparat, mehrere Flaschen Wein und Spiritus. Ferner wurden Decken und sonstiges Hausgerät vorgefunden. Allem Anschein nach handelt es sich um das Yersteck einer Yerbrecher- bande, die übrigens wohl erst vor kurzer Zeit diesen Schlupfwinkel wohnlich gemacht hat.
Also auch der modernen Räuberromantik entbehrt unser Grunewald nicht.
In den letzten zwanzig Jahren sind daselbst mehr dergleichen Höhlenwohnungen (Cachetten) aufgefunden worden.
Montag, den 27. Mai 1907.
3. Wanderfahrt nach dem Grunewald längs des linken Hafelufers von Beelitzhof bis Pichelsberg.
Die zahlreich erschienen Teilnehmer suchten zunächst von Station Nikolassee aus, nach der Erfrischungspause in Beelitzhof, die überraschend schöne Aussicht vom hohen Havelufer über dem Großen Fenster auf, woselbst u. M. Herr Dr. Friedrich Solger die nötigen orientierenden Erläuterungen bezüglich der Umgebung und der dem Auge weithin gebotenen entzückenden Fernblicke über Wasser, Wald und bebaute Gegenden von Spandau bis Potsdam hin gab.