Heft 
(1907) 16
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5. (2. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

der Würmer müssen wir die weitere Verfolgung einzelner Ahnenstufen zunächst aufgebeu. Fossilfunde lassen uns im Stich, weil den Würmern erhaltungsfähige Hartgebilde fehlen. Aber die Keimesentwickelung gibt uns gewisse Anhaltspunkte. Alle höheren Tiere beginnen ihre Ent­wickelung mit einem sogenannten Gastrulastadium, in dem der Keim eine Blasenform besitzt, die innen und außen von je einer Zellenschicht (dem inneren und äußeren Keimblatt) bedeckt wird, ln der Gemein­samkeit dieses Stadiums sah Haeckel den Beweis für die gemeinsame Abstammung von einem Gastrula-artigen Tiere, das er als Gasträa bezeichuete. Von ihm ist nur ein Schritt rückwärts bis zu einem ein­fachen Zellenhaufen und bis zur einzelnen Zelle.

So ungefähr erscheint unserer heutigen Forschung der Weg, der zum Menschen geführt hat. Aber noch mehr als seine einzelnen Stufen werden die Mittel umstritten, durch die die Natur diese gewaltige Ent­wickelung zustande gebracht hat. Mag man aber im einzelnen Falle mehr dem Darwinschen Gedanken, der natürlichen Auslese im Kampfe ums Dasein, oder demhumaner erscheinenden, wenn auch nicht so mechanisch klaren Gedanken Lamarcks von der Anpassung den Vorzug geben, immer bleibt als der Grundton der Kampf um die Vorherr­schaft unter ^einem immer enger werdenden Kreise von Wettbewerbern übrig, der uns endlich im Kampfe der Menschenrassen unter einander das Mittel zeigt, durch das die Menschheit der Zukunft entwickelt wird. Durch die Veröffentlichung dieser klaren, vollkommen von der in Frage der Herkunft, des Alters und der Kassen des Urmenschen nicht seltenen Voreingenommenheit des Urteils freien, objektiven Darstellung glauben wir den Wünschen vieler unserer Mitglieder zu entsprechen mit Dank für unser gelehrtes eifriges Mitglied Herrn Dr. Solger, dem wir schon verschiedene,belehrende Vorträge zu verdanken gehabt haben.

XVIa. Noch wollen wir angesichts der Tatsache, daß viele unserer Mitglieder Neuvovpommern und Rügen aufsuchen auf die Bl. 2041 enthaltene Studienreise geologischer und technologischer Natur nach diesen Gegenden sowie nach Stettin und Umgegend hiermit ganz besonders aufmerksam machen.

XVII. Zum Kapitel des Naturdenkmalschutzes.Über­treibungen und falsche Wege zum Schutze derNaturdenk­mäler. Von Fritz Graf von Schwerin, Wendisch-Wilmersdorf bei Ludwigsfelde. Vortrag gehalten am 8. August 1000 zu Oldenburg. (Mitt. der deutschen dendrologischen Gesellschaft 1900 S. 116124.) Auf diese Veröffentlichung machte mich unser Vorstandsmitglied Dr. Carl Bolle, der Nestor der deutschen Dendrologen, aufmerksam. Ich erkenne die großen Verdienste, die Herr Graf von Schwerin, Begründer und Präsident der d. I). G. um die Kenntnis und Pflege der Bäume hat, vollauf an und unterschreibe manches, was er von der Uber-