Heft 
(1907) 16
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5. (2. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

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aus der Umgebung von Niemegk gegeben, welche dort Rommel (auch wohl Rummel) genannt werden.

In Mecklenburg sagt mau dafür Rämel, was im Plattdeutsch Rinne oder Furche bedeutet. Die Ausbildung und die Entstehung ist dieselbe wie die des Branden burgischen Rommel.

Über die Solle hatte sich Wahnschafte (vgl. Brandenburgia XV S. 286) skeptisch ausgesprochen: Strudellöcher der Auskolkungen in Folge Abschmelzens großer Eisblöcke entstanden? Jentzsch hält die Solle für Reste von Seetiefen, Tümpeln und Senken in der diluvialen Oberfläche. Gleinitz denkt an Evorsionsbildungen d. h. an Strudel­löcher, z. B. nach Art der Gletscherlöcher, meist aber durch die strudelnden Wildwässern der Abschmelzstromschnellen entstanden.

Was die Herkunft des WortesSöll anlangt, so hängt es mit dem Plattdeutschensöhlen d. i. herum wälzen, durch Wälzen vertiefen zusammen, ln der Mark sagt man auchSuhle dafür, in den flachen Sollen suhlen sich die Wildschweine gern. Suhle bedeutet mitunter geradezu eine Stelle, wo die Wildschweine sich Löcher auskolken, um darin während der Hitze Kühlung zu suchen. Bei Potthagen unweit Greifswald kommt der AusdruckSöllken-Moor als einzelne Orts­bezeichnung vor.

XXV. Herr A. Rutot in Brüssel, unser korr. Mitglied, erfreut uns mit 7 Schriften aus seiner nimmer rastenden Feder, a) Bull, der Brüss. Anthrop. Ges. XXIV. 1905. Die Entdeckungen des Herrn Commont in Saint-Acheul. Pfeifen aus Phalangen des vorgeschichtlichen Pferdes.

Entdeckung von Töpferware aus der Metallzeit in Leval-Trahegnies.

Entdeckung eines neuen vorgeschichtlichen Skelettes in Strepy. b) ebendaselbst: Vorläufige Bemerkungen über das Neolithikum. Prachtvolle lorbeerblattförmige Feuersteinspitzen von Yolgu (Saöne-et- Loire), die 14 Stück im Sande ausgegraben, jedoch sorgfältig in einer derartig schützenden Tonhülle eingebettet, daß die trefflichen Stücke in ihrer Cachette keinerlei Patina angesetzt haben. Ende des Neolithi­kumsvers le sommet du Robenhausien. Über den fossilen Menschen in Amerika. Es erscheint, meint Rutot (nach Yerworn), die Hypothese zulässig, daß die Ankunft der ersten Bevölkerungen übereinstimmen würde mit dem Beginn des Robenhausien d. h. mit der neolithischen Epoche als die Glättung der geschlagenen Steine noch nicht sehr ver­breitet war. Das setzt immer aber als Prämisse voraus, daß Nord­amerika keine autochtbone Bevölkerung besaß, sondern von Asien aus besiedelt wurde. Paläolithische Lampen. c) Extr. des Bulletin der Belg. Geolog. Ges. XIX. 1905. Über die Blanckenhornschen und Schweinfurthschen Entdeckungen von neolithischen und paläolithischen Steingeräten im Niltal. Ich habe früher Proben von dort Ihnen vor­gezeigt und erläutert. Ebendaselbst Tome XX. 1906:Ein inter-