Heft 
(1907) 16
Seite
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5. (2. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

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Kapitel ist betiteltDie Burg der Wulkows bei Trampe, von Prof. Dr. K. Eckstein und Rudolf Schmidt, sie soll den Namen Haus zum Breydin geführt haben und im 14. Jahrhundert im Besitze deren von Wolkow (Wulkow) gewesen sein. Bedeutend älter als Trampe.

Es liegt weiter bei ein Artikel des genannten Herrn Professor Dr. Eckstein betitel:Die Klickangel. Dieser Ausdruck ist Angelpunkt eines Fischereistreites der Cöpenicker Fischergemeinde, welche auf Grund alter Privilegien in den Gewässern von Wolters­dorf bei Erkner mit allen Geräten fischen zu können behauptet. Als Sachverständiger in erster Instanz hat sich Professor Eckstein dafür

erklärt, daß Klits che und Klitschangel mit der Klickangel identisch sei.

Ich bin vom Kammergericht zu einem Superarbitrium aufgefordert worden und habe mich auf Grund meiner theoretischen und praktischen Erfahrung auf den entgegengesetzten Standpunkt stellen müssen, behalte mir auch den Abdruck meines Gutachtens, das fischereigeschichtliches Interesse hat, für später d. h. bis der schwebenden Prozeß rechtskräftig entschieden ist, vor. Eckstein schließt seine Mitteilung bescheidentlich mit den Worten:Mögen diese Zeilen Anregung geben, das in sprach­licher Hinsicht und in lischereigeschichtliclier Beziehung noch über der Klickangel schwebende Dunkel zu lichten.

Ich begnüge mich für heute in sprachlicher Beziehung anzugeben, daß Klitsche und Klitsch-Angel auf einem slawischen Wort, das Krümmung, Haken u. dgl. bedeutet, beruht und mit so vielen anderen wendischen Ausdrücken direkt in die deutschen (brandenburgischen) Fischerei-Bezeichnungen aufgenommen worden ist. Dies slawische Wort Klitsche oder Klitschangel hat mit dem echt deutschen Wort Klicke X" oder Klickangel durchaus nichts gemein. Auch tischereigeschichtlich / sind beide Ausdrücke grundverschieden. Kli^che, K litschan gel bedeutet'rb die gemeine Wurfangel, wie sie die Jugend noch jetzt benutzt, dagegen ist die Klickang el eine wagerechte im Wasser ausgespannte, mit Haken ausgerüstete und mit Steinen am Grunde befestigte Angelleine, die, wie gesagt mit der Wurfangel nichts zu tun hat.

Soviel für den Augenblick über die nicht uninteressante Steitfrage.

XXXI Unser Mitglied Herr F. Wienecke hat folgenden volks­kundlichen Beitrag geliefert.

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Der Besen-Pfriemen im Natur- und Volksleben.

Besenpfriemen (Sarothamuus' scoparius, St ickhe ide, Hasenkraut) ist / einer der bekanntesten. Ilalbsträucher unserer märkischen Heiden. Sonnige Bergabhänge und lichte Waldesränder liebt er am meisten.

Die schwefelgelbe Blüte, gepaart mit dem dunklen Grün der Pflanze ist ein angenehmer Anblick und wirkt wohltuend auf das Auge. Der Besenpfriem nimmt mit dem schlechtesten Boden fürlieb; mag auch die