r?02 5. (2. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
und ihm mitzuteilen, daß dieser eisenoxydhaltige Ton heute noch seine Verwendung in der Technik findet.
In den Kupferschmiedereien wird das Kupferblech zur leichteren Verarbeitung ausgeglüht und darauf durch Hämmern auf einem Amboß, welches ihm hierbei die gewünschte Form gibt, wieder hart gemacht.
Das letzte Hämmern erfolgt auf einem sauber polierten Ambos mit einem polierten Hammer. Das kupferne Gerät (z. B. Waschkessel) wird aber vorher tüchtig mit trockenem Bolus eingerieben und diese Farbe vermittelst gelben Waches und einer Bürste festgerieben.
Erfolgt dann das letzte Hämmern — Schlag neben Schlag — mit dem Polierhammer, so erhält das Kupfer die festhaftende und bei unseren Hausfrauen angesehene blanke rotbraune Färbung.
c) Strausberg, lt. Brandenburgs Nr. 8. November 1906.
An dem Hause Breitestr. 28 befand sich bis vor kurzem ein langer mit Kalk ausgestrichener Riß und neben ihm die Inschrift:
„Dieser Riß befand sich an diesem Hause am BO. Mai 1890.
Der Besitzer.“
XXXVIII. Hierauf folgte ein Vortrag des Herrn Lehrer Friedrich Wie necke: Die Berliner Garnisonschnle und Regimentsschulen. Wir bringen über diesen Vortrag nur ein kurzes Referat, weil er später in erweiterter Form veröffentlicht wei-den soll.
Unter dem Großen Kurfürsten war in Berlin eine Garnisongemeinde entstanden, derem Küster der Unterricht der Soldatenkinder übertragen wurde. .T. F. Walther berichtet in seinem Werk „Historische Nachricht von den Garnison-Kirch- und Schulanstalten zu Berlin“. Berlin 1743, „daß der Küster Herr Johann Lehmann 1678 zu solchem Dienst berufen worden sei“. Uber die Garnisonküsterschule ist nichts weiter bekannt, als daß sie später mit der Garnisonschule vereinigt w T orden ist.
Die Berliner Garnisonschnle verdankt ihre Begründung dem Gouverneur von Berlin, dem Feldmarschal v. Fleming und dem Garnisonprediger Nagel. Im Jahre 1692 richteten sie eine Baracke vor dem Spandauer Tor, die bis dahin den Festungsbaupferden zur Stallung gedient hatte, als Schule ein und überwiesen einem Lehrer 50 der ärmsten Soldatenkinder zum Unterricht. Im folgenden Jahre gründete man eine zweite Klasse. Die neue Anstalt blühte bald empor. Man blieb nicht mehr bei den Elementarfächern stehen, sondern nahm Latein Griechisch und Hebräisch mit in den Lehrplan auf. Zu ihrer Leitung berief man einen Rektor, und neben ihm unterrichteten drei ordentliche und zwei außerordentliche Lehrer. Die Schule war eine Lateinschule geworden. Mit der Schule wurde ein Garnisonwaisenhaus verbunden; zum Unterricht der Mädchen bestellte man eine Lehrerin und für die Waisenmädchen eine Waisenmutter; beide hatten im Lesen, Schreiben und den weiblichen Handarbeiten zu informieren.