Heft 
(1907) 16
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6. (4. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

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ihrem Tode traten zwei Bewerber auf, nämlich Friedrich II. von Branden­burg und der Marggraf von Meißen. Aber Georg Podiebrad, König von Böhmen, machte seine älteren Rechte geltend. Friedrich II. hatte 1545 Cottbus von seinem Besitzer durch Kauf erworben; Georg Podiebrad aber hatte einen Herrn von Sternberg mit der Stadt belehnt. Obwohl nun das Prager Ilofgericht diesen als Besitzer erklärt hatte, kam es 1461 zum Kriege zwischen beiden Parteien wegen dieser Stadt. Her Steruberger brachte mit Hilfe des Sechs-Städtebundes ein Heer von

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Schloßhof in Dobrilugk. Photo. Heller.

2700 Mann zusammen. Hie Stadt Görlitz hatte zu diesem Feldzuge eine große Kanone gestellt, die mit einem Anspann von 23 Pferden nach Cottbus geschafft wurde. Die Unkosten für diesen Transport beliefen sich auf 4757a Schock Groschen, eine Summe, die ungefähr 1 5 des Görlitzer Etats jener Zeit ausmachte. Ein Beweis dafür, welche Opfer ein Krieg auch in jener Zeit forderte. Die Stadt Cottbus war auf eine Belagerung vorbereitet und hielt auch alle Stürme aus, obgleich viel Blut floß, wie ein Breslauer Chronist berichtet. Friedrich II. hielt

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