Heft 
(1907) 16
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7. (.5 außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

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Während der Tafel folgte Toast auf Toast. Den Anfang bildete der auf Seine Majestät den Kaiser, den Herr Prof. «Jentsch ausbrachte. Sodann sprach Herr Pastor Krüger-Lieberose, ferner Herr Geheimrat Friedei, sodann der Landrat Herr von Manteuffel, weiter Herr Feyerabend-Görlitz, Herr Amtsrichter Bau er-Dobrilngk und zum Schluß Herr Justizrat Brückner-Rixdorf, letzterer in poetischer Form auf die Damen.

In einer Pause wurde das Hallstattlied von Dr. Herrn. Kade von der Tischgesellschaft gesungen.

Nach Tisch wurde unter Führung des Herrn Regierungs-Baumeisters Weber die Kirche besichtigt. Von den Klostergebäuden, die sich z. T. noch erhalten erhalten haben, ist die Kirche das wichtigste, Sie ist eine dreischiffige Basilika (Kreuzbau) und zeigt im Außenbau rein romanische Formen; im Inneren besitzt sie gotische Pfeiler und einen Renaissancealtar. Bei der Restaurierung hat man die Innen- und Außen­wände mit einem halbweißen Kalkputz versehen und die Fugen mit roten Linien ausgezogeu. Der Herr Vortragende verbreitete sich hier­bei über die Verwertung des Kalkputzes und der Tünche iin Mittel- alter sowie über die Einführung des Backsteinbaues in die Provinz Brandenburg.

Mittwoch, den 12. Juni 1007.

Wanderfahrt nach Fürstenbrunn und Schloß Ruhwald.

Etwa 120 Mitglieder und Freunde der Brandenburgs waren der Einladung des Herrn Direktors Warschauer gefolgt, um die seit 25 Jahren bestehende Mineralwasserfabrik zu Fürstenbrunn, welche derselbe seit 5 Jahren leitet, zu besichtigen. In seiner Begrüßungsansprache hob der erste Vorsitzende, Herr Geh. Regierungsrat Friedei, hervor, daß sich an den Namen Fürstenbrunn Erinnerungen an den großen Kurfürsten knüpften, welchem die Quelle bei Fürstenbrunn der Überlieferung nach bekannt gewesen sei, weshalb denn auch auf dem Firmenschilde der Fabrik dieser Fürst vor einem knieenden Pagen stehend dargestellt sei, der ihm einen Trunk Quellwasser in einem Pokale darreicht. Herr Geheimrat Friedei bemerkte sodann, er habe früher einen Pyrotechniker Rothe kennen gelernt, der im Hause des jetzigen Direktors wohnte und in der Nähe ein Laboratorium besaß, in welchem er Feuerwerkskörper herstellte. Zuweilen flog die Bude in die Lüft. und es galt als Regel,