Heft 
(1907) 16
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8. (fi. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

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Kurfürstenstr.), Villa Gerber (Berlin, Kurfürstenstr.), Villa Frister (Mauerstr.), Herrenhaus Rodehlan, Herrenhaus Schönow u. a. m.

Außerdem war Schwatlo auch vielfach schriftstellerisch tätig; seineBauanschläge erschienen in 8.,der innere Ausbau der Wohn­gebäude in zweiter Auflage. Schwatlo strebte danach, jedes Bau­material zu seinem Recht kommen zu lassen. Putzbauten, sowie alle Verhüllung und Bemäntelungen liebte er nicht; das war seinem eigenen offenen und ehrlichen Charakter zuwider. Ganz besondere Aufmerk­samkeit widmete er der rationellen Verwendung des Eisens bei seinen Bauten, wodurch er sich ein dauerndes Verdienst erworben hat. Verheiratet war er mit einer Nichte Stülers, die ihn 5 Söhne schenkte, von denen ihn 4 überlebten. Der Tod des fünften brach ihm, der bereits leidend war, das Herz; er verschied am Weihnachtsabend des Jahres 1884 im 54. Lebensjahr. Schnell, wie er selbst in rastloser Arbeit schuf, war auch der Tod über ihn gekommen. Der Vortragende schloß mit der Bemerkung, Ruhwald habe im ganzen wenig wahrhaft frohe Stunden erlebt; dem ersten Besitzer, v. Schäffer-Voit hatte das tragische Schicksal seiner Söhne das Leben vergällt; die Quistorpsche Westend-Gesellschaft, die das Besitztum dann erwarb, verkrachte; Johann lloffs Herrlichkeit auf Ruhwald nahm ebenfalls bald ein uner­freuliches Ende, und feierte auch der spätere Inhaber im Schlosse oft fröhliche Feste, so blieb ihm wirklicher Frohsinn doch fern; denn Ruhwald war unter Levinstein ein Sanatorium geworden; jetzt endlich blühe das Glück hier oben, möge es dem Schloßherrn an der Seite seiner jungen Gattin noch lange blühen! Im Anschluß daran brachte Herr Geheimrat Friedei der Familie Abrahamsohn ein dreifachesHeil ans, in welches die Versammlung kräftig einstimmte. Nach Besichtigung des Schlosses, des Denkmals und des herrlichen Parkes begaben sich die Mitglieder der Gesellschaft in die Restauration der nahegelegenen Spandauer Bergbrauerei. O. Monke.

Sonntag, den 16. Juni 1907.

An der Wanderfahrt nach Nowawes und Potsdam beteiligten sich gegen 80 Mitglieder und Freunde der Brandenburgs unter Leitung des 1. Vorsitzenden, Herrn Geh. Regierungsrates Friedei. Sie wurden am Bahnhof Nowawes von Herrn Dr. med. Netto empfangen, welcher in liebenswürdiger Weise die Führung übernahm. Herr Dr. Netto