Heft 
(1907) 16
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9. (7 außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

9. ( 1 . ausserordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

Sonntag, den 1. September 1907.

Wanderfahrt nach Neu-Ruppin.

Am Sonntag, den 1. September, einem Sonntage, über dem anfäng­lich die Sonne nicht lachte, der sich dann aber, zwei kurze Regen­schauer abgerechnet, durchaus als sonniger Tag bewährte, unternahm dieBrandenburgs einen Ausflug nach Neu-Ruppin. Es hatten sich etwa 50 Mitglieder angeschlossen, das ebenso reichhaltige als angenehme Abwechslung bietende Tagesprogramm war von Geheimrat Friedei, der auch die Leitung übernommen, aufgestellt. Ihm zur Seite stand als freiwilliger, die strenge Innehaltung der Zeit überwachender Reisemar­schall u. M. Emil Plack-Berlin. Das Beste aber zur befriedigenden Durchführung des Programms, ohne daß den Teilnehmern nennenswerte Anstrengungen zugemutet wurden, taten eine Anzahl Neu-Ruppiner Herren, die in liebenswürdigster Art die Führerschaft übernommen hatten, die Gesellschaft schon bei ihrer Ankunft am Bahnhof erwarteten und ihr während des ganzen Tages ihrer Begleitung widmeten. Aus der. Zahl dieser Herren seien genannt der erste Bürgermeister von Neu- Ruppin, Herr Warzecha, Gymnasialdirektor Dr. Begemann, Stadtrat Kreutz, der Vorstand des Bürgervereins für städtische Angelegenheiten, Rektor Bartelt u. A. Ihnen allen schuldet dieBrandenburgia vielen Dank.

Der erste Besuch galt dem vor 3 Monaten erst enthüllten Denkmal von Theodor Fontane, einstigem Ehrenmitgliede derBrandenburgia während der letzten 6 Jahre seines am 20. September 1898 geendeten, segensvollen Lebens. Neu-Ruppin hat seinen berühmten Sohn, wie vor längerer Zeit schon durch Anbringung einer Gedenktafel an seinem Geburtshause, durch dies ungemein ansprechende Denkmal geehrt.

Es steht vor dem Berliner- oder Königs-Tor, nahe dem Kreuzungs­punkte; der vom Bahnhof zur Stadt führenden Fehrbelliner Straße mit der außen an der alten Stadtmauer entlang führenden schattigen Promenade, die zu denj besonderen Zierden des an prächtigen Spaziergängen und Alleen reichen Neu-Ruppin gehört. Auch einem zweiten großen Sohne, dem Architekten Karl Friedrich Schinkel hat die Stadt 1883 ein Stand­bild auf dem Pfarrkirchplatze gesetzt, das später gleichfalls besichtigt wurde. Der Bildner beider Denkmale, Professor Wiese, wurde auch in