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9. (7. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
Vom Tegeler See zu dem von Ruppin. Nachruf an Theodor Fontane von einem Gleichgestimmten.
Auf Wegen, die er geschritten Oder fuhr mit schlichtem Gespann,
Bin oft ich ihm nachgeritten,
Ging auch wohl zu Fuß ihm voran.
Wer je mit warmem Empfinden Sich fühlt als Sohn unsrer Mark,
Wird feucht seine Wimpern finden An Fontane’s bekränztem Sarg.
Manch’ Städtlein auf heimischen Fluren, Mancher Wald, drin die K ienfic hte ragt, Wahrt lange noch dessen Spuren,
Der dreist sie zu loben gewagt.
Galt’s damals ruhigen Tagen, Jagdwagen oder Kalesch’
i| Nicht so ein rasendes Jagen
j Zwischen Baumreih’n von Linde und Esch’.
| * Noch ruhten die Automobile
In dämmernder Zukunft Schooß,
Von denen jetzt allzuviele
Auf Weg und Steg rasseln d’rauf los.
Zuvor, um Irrtum zu scheuchen,
Schrieb einer in gleichem Sinn,
Der Pastor war in Werneuchen,
Nicht ohne Beifallsgewinn.
Er konnte die Meinung nicht zwingen, Was falsch war tilgen nicht fort,
Fontane auf des Genius Schwingen Fand erst das erlösende Wort.
Zu wandern der Fuß unverdrossen,
Das Ohr für der Glocken Klang In Stadt und Dorf nicht verschlossen,
| Auch nicht für des Waldvogels Sang.
Das Auge von Gott begnadet Zu schauen in rosiger’m Licht,
Wozu die Heimat nur ladet,
Wenn zu Lieblingskindern sie spricht.