P. (7. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
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Vom Mond an, wo die Pfirsichblüte Zuerst kommt purpurn in Sicht,
Bis wo herbstahnend für’s Gemüte Die Knospe des Epheu aufbricht.
ln Pfarrhäusern und in der Schule,
Da rastete gern sein Fuß,
Doch boten die Marwitz nnd Pfuele Auch freundlich ihm Willkommengruß.
Auf Schlössern, die Wappenschild führen, Den Rhin und die Havel entlang,
Wenn er klopfte an ihre Türen,
Ließ man ihn warten nicht lang.
Und war er wo nicht gewesen,
Verzögernd seinen Besuch,
Da möchte heut’ man gern lesen Seinen Namen im Fremdenbuch.
Ging’s aber erst an’s Erzählen Von dem was in Freude und Leid Sich Menschenschicksale erwählen —
Wer wußte da besser Bescheid?
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Es wollte ein Denkmal gründen,
Die Grafenstadt, heißt Ruppin.
Der Bessere war nicht zu finden,
So fiel die Wahl denn auf ihn.
Zur Fei’r war Rat Friedei geladen,
Wo er ist, da kommt Berlin,
Wer schreitet auf wechselnden Pfaden Mehr wahlverwandt Jenem dahin?
Nicht viele Tage verflossen,
Da enthüllt man in Erz Fontane;
Nun hatten sie einen großen Mitbürger viel Ander’n voran.
Als Schmuck mag für Markt und Gassen Die Bronce, traulich beseelt,
Gar lieb zum Städtebild passen —
Ruppin ein Ruppiner gefällt.
Die Stadt schwamm im Festesjubel,
Hat nun der Statuen zwei;
Bin leider bei all’ dem Trubel Nicht selbst gewesen dabei.
Carl Bolle.