Heft 
(1907) 16
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11. (3. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereins jahres.

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Zunge, also auch in der deutschen Schweiz, Österreich usw.? Wo hat der Anger gleichzeitig zur Abhaltung von Gemeinde­versammlungen gedient?

2. Erwünscht sind noch nähere Mitteilungen über die mit den Johannisfeuern verbundenen Gebräuche. Wo kennt man noch Michaelisfeuer und wie verlaufen diese Feiern? Wo noch ein Feuer am Lichtmeßtage (2. Februar), das nur noch ganz ver­einzelt vorzukommeu scheint? Wo, wie und an welchem Tage feiert man noch das Erntebittfest derHagelfeier, wo ist die Feier mit einem Feuer verbunden?

3. Wo gibt oder gab es bis in die neuere Zeit festliche Bräuche des Hirtenlebens (feierlicher Austrieb und Heimtrieb der Herde, Wettläufe usw.)?

4. Erwünscht sind eingehende Schilderungen der festlichen Bräuche, die mit der Weinlese Zusammenhängen, nicht nur in den Rhein- und Moselgegenden, sondern auch im Österreichischen, außerdem Mitteilungen über die mitteldeutschen, süddeutschen und öster­reichischen Erntefestlichkeiten.

5. Dringend bitten wir um die genaue Schilderung ländlicher Spiele, die der Großvater und die Großmutter in jungen Tagen gespielt haben und die heute ganz oder teilweise vergessen sind. Auf die Beifügung der mundartlichen Bezeichnungen für jedes Spiel, für das Spielgerät, für den Verlauf des Spiels wird Ge­wicht gelegt.

Unsere Mitglieder werden zur Beteiligung aufgefordert.

IV. Wie können die Volkstrachten erhalten werden? Von Heinrich Hannsjacob. Anläßlich des 70. Geburtstages des ver­dienten Schriftstellers und Heimatfreundes im August d. J. bringt die Deutsche Tageszeitung obigen Artikel aus H.s Feder. Ich lege den­selben wegen des erwachenden Interesses an der Erhaltung deutscher Volkstracht gern vor.

V. Ernst Debes: Der augenblickliche Stand des Dorf­

museumswesens. Auch dies jetzt auf der Bildfläche des Museums­wesens erscheinende neueste Phänomen ist von Herrn R. Mielke und mir wiederholt erörtert worden. Ich lege denTag vom 14. d. M. vor, in welchem ein Artikel in No. 381 desTags von Prof. Dr. Haendcke überVolksmuseen besprochen wird. Ich möchte nur vor einer Über­stürzung, wie sie anscheinend bereits eintritt, warnen. Schlecht verwaltete, noch mehr: schlecht behütete Dorfmuseen diskreditieren leicht die an sich gesunde Idee.

VI. Nach Rheinsberg zum Möskefest. Von M. Ferno. Artikel imBerl. Lokal-Anz. vom 23. 5. 1907. Möske ist der platt-