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11. (3. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjalires.
Berühmtheiten der Biedermayerzeit, wird der Enkel uns persönlich näher gerückt. Seit mehreren Jahren mit Herrn Geh. Medizinalrat Hitzig bekannt geworden, hat er vielfach großes Interesse für nnsere heimatkundlichen Bestrebungen, desgl. für das Märkische Museum bekundet und demselben, auf meine spezielle Bitte mehrere von Berliner Künstlern gemalte Ölgemälde seiner Eltern und Großeltern vermacht. Die absteigende Linie Hitzig stirbt leider mit dem genannten Psychiater aus.
XVII. Kürzlich verstorben ist unser langjähriges Mitglied Herr Kaufmann Albert Daumanu.
XVIII. Gustav Steinhardt +. Ganz besonders schmerzlich trifft uns das am 22. d. M. nach langem schweren Leiden erfolgte Abscheiden des Kais. Postrats a. D. Steinhardt, Beigeordneten der Stadt Treuenbrietzen. Sie alle kennen den kenntnisreichen liebenswürdigen Mann, der bei dem Besuch unserer Gesellschaft den freundlichen Führer machte und dem wir eine Reihe wertvoller Mitteilungen in unserem Monatsblatt verdanken. Seit vielen Jahren hat er die Pflegschaftsfahrten des Märkischen Museums in die Fläminggegend treulichst unterstützt und demselben manche wertvolle Sammlungsstücke zugewendet. Wir haben seiner Gattin Clara geb. Krüger, mit welcher er in glücklicher, kinderloser Ehe lebte, ein herzliches Beileidsschreiben zugehen lassen. Steinhardt hat in den letzten Jahren weite Reisen nach den Mittelmeerländern Marokko, Algerien, Tunis, Aegypten, Syrien pp. unternommen. Er wird uns unvergeßlich bleiben.
(Die Versammlung erhebt sich von den Sitzen zur Ehrung der Verstorbenen.)
C. Naturgeschichtliches.
XIX. Neues vom Mammut. Elephas primigenius ist unter den diluvialen Knochenfunden so häufig vorhanden in unserer Provinz, auch das Zusammenleben des Menschen mit diesem Dickhäuter bei uns so zweifellos, daß eine neue Beobachtung über den Körper des Tieres, dessen Weichteile nur in Sibirien im ewigen Eise sich erhalten haben, von größtem Interesse ist. Wiederholt haben wir des Mammutkadavers gedacht, welcher im Mai 1896 am Steilufer der Beresowka zum Vorschein kam (vgl. Brandenburgia XIV. S. 465 u. 515). Das Tier war während des Fressens mit Futterresten im Maul, Schlund und Magen verunglückt und alsbald eingefroren. Prof. A. Brandt, der sich mit der Anatomie des in Petersburg anfgestellten Tieres seit langer Zeit beschäftigt, teilt im Biologischen Zentralblatt mit, daß der Schwanz des Mammut kürzer als bei den lebenden Elefanten, dagegen an der Schwanzwurzel derartig verbreitert ist, daß man ihn mit dem aufgeblasenen Nacken der Brillenschlange vergleichen könnte. Auf der Unterseite ist er zart behäutet und mit weichem Fettpolster versehen, so daß er als Afterklappe die Leibesüffnuug vor Erkältung geschützt hat.