Heft 
(1907) 16
Seite
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12. (9. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

Unterhaltung, sachkundige Belehrung, die Bildung fördernde Lektüre zu gewähren.

Wir bekämpfen also die geistige Versumpfung uud die wirt­schaftliche Schädigung tAnd wir streben darnach, das Verlangen nach Bildung und Erwerb in harmonischen Einklang zu bringen. Deshalb, ihr deutschen Frauen, ob ihr im öffentlichen Er­werbsleben arbeitet und ringet, ob ihr als brave Hausfrauen mitschafft und miterwerbt, ob ihr aus der behaglichen Sicherheit ruhigen Wohllebens heraus den Kampf ums Dasein, den eure Schwestern kämpfen, mitfühlenden Herzens zuschaut, kommt alle zu uns, wirket für uns, kämpfet für uns, schliesst euch unserer Organisation an, Einigkeit macht stark!

Der Verein, dem derJugeudbund zu Schutz und Pflege von Tieren und Pflanzen, also ein echt heimatschützender Bund, angeschlossen ist, gibt ein Organ, betiteltFrauen-Lebeu und -Erwerb, Zeitschrift für die Interessen der Frau in Kunst, Industrie, Haus und Familie (Verlag Karl Koch-Krauß, Berlin SW, Markgrafenstr. 91, 2 Nummern monatlich, Jahresabonnement 4 Mk.), welcher zur Belehrung und Verständigung, möglichst auch zur Propaganda für den Verein nach anßen hin dient.

Der Verein gibt ferner einenFrauen-Kalender (Preis 50 Pf.) heraus, in welchem der Jahrgang 1908 eine Außenansicht des kleinen Erholungsheimes enthält, welches der Verein in Borgsdorf a. d. Nord- bahu zunächst in bescheidenen Verhältnissen, aber mit der begründeten Hoffnung auf baldige Vergrößerung, eingerichtet hat. Demnächst hofft die Brandeuburgia das Erholungsheim, entsprechend freundlicher Ein­ladung des Vorstandes, besuchen zu dürfen, heut Abend galt es, die Ausstellung von Antiquitäten und Kunstgegenständen zu besichtigen, welche in den Gesamträmnen der Berliner Sezession, Kurfürstendamm, zum Besten des ebengeschilderten Erholungsheims veranstaltet worden ist.

Infolge einer Einladung des Vereinsvorstandes, insbesondere ver­anlasst durch unser Mitglied Herrn Richard Thassilo Grafen von Schlieben und seine Gemahlin Mary Gräfin von Schlieben war heut unseren zahlreich erschienenen Mitgliedern und Freunden gastliche Ge­legenheit gewährt, die ausgestellten interessanten Gegenstände in Muße zu betrachten. Bemerkt möge hierzu werden, dass unter den Aus­stellern sich auch verschiedene Brandenburgia-Angehörige befinden.

Bei der Fülle des aus allen Zweigen der Kunst und Knnsttechnik vom Mittelalter ab bis zur Gegenwart Gebotenen müssen wir verzichten, selbst wenn wir es vermöchten, eine Beschreibung auch nur des Aller­besten zu liefern, zumal der Kunstgeschmack bei den einzelnen Menschen ein sehr verschiedener ist. Wir verweisen bezüglich der Einzelhetien auf dieKunst- und Antiquitäten-Rundschau sowie ähnliche Fachorgane und auf die mehrfachen Berichte in den verbreitetsten Tageszeitungen.