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14. (11. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahre«.
von Saucen und Pilzen, in Geruch und Geschmack an die Soja-Sauce der Japaner erinuernd, ferner verschiedene Pilze in Scheiben geschnitten und getrocknet für dauernde Aufbewahrung und Mousserons (Nadelpilze) vollständig getrocknet, die sich durch intensives Aroma auszeichnen. Zum Kosten hernmgereicht wurden Pilze als Mixedpickle mit Essig und Zwiebeln eingemacht und ein warmes Pilzragont. Das Material zu diesen Speisen und Konserven war alles in der Umgegend Berlins gesammelt worden.
Während der Tafel erhob sich der I. Vorsitzende Herr Geheimrat Friedei und dankte Frau George und ihren Helferinnen für ihre Mühe und Sorgfalt und sprach den Satz aus, dass die gesammelten und geprüften Pilze unbedenklich gegessen werden können. Er gedachte in seiner Rede auch der Vorgängerin unseres verstorbenen Mitgliedes, des Fräuleins Josephine Freytag, die auch eine begeisterte Verehrerin der Pilzkunde und eine unermüdliche Vorkämpferin für die grössere Verwertung der Pilze als Nahrungsmittel war. Die Rede endete mit einem Hoch auf Frau George, in das die Versammelten herzlich einstimmten.
Nachdem die Gessllscbuft noch einige Zeit zusammengeblieben war, wandelte man in der Dunkelheit zum Bahnhof zurück.
Sonntag, den 27. Oktober 1907.
Wanderfahrt an den Liepnitzsee und nach Biesenthal.
Auf dem Bahnhof in Bernau hatten sich statt der 43 angemeldeten Teilnehmer deren 70 eingefunden, so daß sich die Abfahrt der Wagen nach dem Liepnitzsee um 3 j t Stunden leider verzögerte. Die Führung übernahm in Vertretung des 1. Vorsitzenden, des Herrn Geheimrats Friedei, Herr Prof. Dr. Zache. Beim schönsten Sonnenschein rollten die Wagen auf der Wandlitzer Chaussee dahin; vom dnnklen Grün der Kiefern hoben sich leuchtend die „Wandlitzer Laternen“ ab, wie im Volksmunde die gelb oder rötlich strahlenden belaubten Kronen der jungen Birken und Ahorne zu beiden Seiten der Chaussee genannt werden, und trotz der vorgerückten Jahreszeit mischte sich in das Rostbraun der Buchen das vom Herbsthauch nicht berührte Grün einzelner Sträucher. Beim Kilometerstein 31,9 verließ man die Wagen, um die links der Chaussee gelegene wüste Dorfstelle von Alt-Liepnitz und die letzten Spuren ihrer einstigen Besiedelung, einen mit Ilofmarken be-