15. (I. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
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1360 auf; 1375 hatte die Dorfflur 46 Hufen. Die Besitzer des Gutes haben anfangs häufig gewechselt. Längere Zeit (etwa 200 Jahre) hatten es die Herren v. Thermo inne, die es 1412 von Henning v. Luvenberg (Löwenberg) gekauft hatten. Vordem hatten Tyle und Envyn v. Repkow es besessen. Zur Zeit der Thermos wurde Klobbicke von den Hussiten arg verwüstet (1432). Ein Otto v. Thermo lebte von 1499-1536 auf Klobbicke. Sein Sohn Hans setzte sich selbst ein Denkmal, das jetzt im Innern der Kirche an der Wand angebracht ist und die Umschrift trägt: „Anno 1575 habe ich, Hans v. Thermo, diesen Stein noch bei meinem Leben machen lassen.“ Der letzte Thermo nahm 1599 ein klägliches Ende. Er beleidigte seinen Geistlichen, P. Lang, der ihn vermahnt hatte während des Gottesdienstes, bedrohte ihn mit dem Tode und schlug seine Frau so, „daß sie schier nicht wie ein Mensch anssah.“ Der Kurfürst ließ ihn dafür 1599 mit seiner ganzen Familie gefangen setzen. Dann saßen die Herren v. Lindstedt auf Klobbicke. Sie suchten vom allem, die Wunden zu heilen, die der 30jährige Krieg dem Orte geschlagen hatte. Das Schloß war niedergebrannt, die Kirche verwüstet, sie stellten das Wirtschaftsgebäude wieder her, besserten die Kirche aus und erbauten einen neuen Altar. Nachdem die Freifrau v. Blumenthal das Gut einige Zeit besessen hatte, kam es 1676 in die Hände des Landesherrn; 1717 wurde es dem Amte Biesenthal, dann dem Amte Eberswalde zugelegt. Das kirchliche Patronatsrecht wurde bereits 1538 von Joachim II. der Stadt Eberswalde übertragen. Die Erbauung der Kirche, deren Kanzel und Altar aus dem Jahre 1630 stammen, fällt wahrscheinlich in das 13. Jahrhundert. 1905 wurde sie gründlich erneuert.
Nach der Besichtigung der Kirche und der Reste des ehemaligen Schlosses wurde der Rückweg angetreten.
(Vergl. Neue Preuß. Z. vom 20. Okt. 1907.)
V.) „Über die Pflege der Wissenschaft im Reich“ befindet sich ein Artikel des der Brandenburgia von früheren Mitteilungen her wohl bekannten Universitätsprofessors Herrn Dr. Otto Jaekel im »Morgen, Wochenschrift für Deutsche Kultur“ (15. d. M.). Bei aller Anerkennung, welche die Naturwissenschaften neuerdings, z. T. Dank der Förderung unsers Kaisers bei uns genießen, fehlt es doch auch hier an vielen notwendigen Lebensbedingungen, im Gegensatz zu anderen Ländern (z. B. Usona).
U. A. führt Jaekel folgendes aus: „Die Geologie wird eifrig
gefördert, soweit die geologisch-kartographische Landesaufnahme in betracht kommt Etwa 40 höheren Beamtenstellen allein an der geologischen Landesanstalt in Berlin steht auch nicht eine Stelle in ganz Preußeu gegenüber, die ausschließlich der rein wissenschaftlichen