Heft 
(1907) 16
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17. (5. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsj&hres.

abzuschließen. Wenige Jahre darauf wurden wir in Berlin durch das Erscheinen einer zahlreichen japanischen Gesandtschaft angenehm über­rascht. Seitdem bürgerte sich die Vorliebe für den ostasiatischen, speziell japanischen Stil und Geschmack immer mehr ein. Seit der Entwicklung des sogenannten Jugendstils, der ein eigentlich etwas verwunderliches Gemisch des Biedermeyerstils der zwanziger und dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts ist, hat sich der japanische Kunsteiulluß immer mehr in Deutschland Bahn gebrochen. Der Baustil ist allerdings hierdurch aus naheliegenden Gründen am wenigsten beeinflußt worden.

Ich möchte anregen, daß von uns Alt-Potsdam, das die charakteristische Architektur des 18. Jahrhunderts mehr als irgend eine andere Stadt Deutschlands erhalten hat, von der Brandendurgia iin nächsten Jahre einmal lediglich nach der architektonischen Seite hin, unter Mitberück­sichtigung der von Herrn I)r. Netto gegebenen Gesichtspunkte gründlich besichtigt und gewürdigt würde. Gerade wir Berliner und Großberliner besuchen fast nur die Umgebung der Residenzstadt an der Havel und übersehen dabei fast immer das doch so lehrreiche und hochinteressante Stadtinnere von Alt-Potsdam.

Herrn Dr. Netto sagen wir für seine schöne Kunsfgabe und die damit verbundene Anregung unsern verbindlichsten Dank.

X. Dr. Hans Brendicke. Der Münzensammler. Siebente Auf­lage. Stuttgart-Berlin-Leipzig 1907, Kl. 8", 130 S. mit 60 Abbildungen im Texte. Orig.-Lbd. M. 1. U. M. Herr Dr. Emil Bahrfeldt als kompetenter Münzforscher teilt hierüber folgendes mit:

Die Union, Deutsche Verlagsanstalt, gibt illustrierte Taschenbücher heraus, die bestimmt und geeignet sind, jugendlichen Liebhabereien als Leitfaden und für die Beschäftigung mit wissenschaftlichen und technischen Dingen als Hilfsmittel zu dienen. Die Bearbeitung des hier vorliegenden Bandes No. 17 über die Münzkunde hat Herr Dr. Hans Brendicke*) übernommen und sich seiner Aufgabe mit Sachkenntnis und Geschick erledigt. Lediglich für den Anfänger in der Numismatik, den jungen Sammler berechnet, hat er es verstanden, aus dem außerordentlichen Umfange der numismatischen Wissenschaft das herauszugreifen, und, in Anbetracht des karg bemessenen Raumes, in knappe aber verständliche Form zu schlagen, was zur Einführung in die Münzkunde unentbehrlich ist und die Grundlage für das weitere Studium bildet.

Das Buch trägt die Bezeichnung als siebente Auflage noch nie hat eine numismatische Arbeit eine solche Auf läge erlebt! Brendickes Münzensammler sollte auf dem Weihnachtstische unserer Jugend, wo immer sie sich für Münzen und Münzensammeln interessiert, nirgend fehlen.

*) Unser Mitglied, vergl. Kr. IV dieses Protokolls.