Heft 
(1907) 16
Seite
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17. (5. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

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XI. C. Kühns illustrierte Reisebücher: Durch das deutsche Land, Bd. 3. Thüringen. Mit einer Übersichtskarte, zwei Stadtplänen und zahlreichen Abbildungen. Da ich fast alle Jahre in Thüringen .reise, so kann ich mir ein Urteil über unsers geehrten Mitglieds neuesten Führer erlauben und das geht dahin, daß derselbe allen Anforderungen des Touristen bestens entspricht. Die Darstellung gibt sich warm empfunden, ohne gekünstelt zu sein, was bei manchen anderen Führern unliebsam auffällt. Die Schilderung von Land und Leuten ist in jeder Beziehung wahr und gleichzeitig anheimelnd. Das Geschäftliche bezüg­lich des Reisens, der Wirtshäuser pp. ist am Ende bequem zusammen­gestellt. Auch diesem Führer Curt Kühns wünschen wir, daß er sich namentlich in Norddeutschland rasch einbürgern möge.

XII. Herr Bezirksvorsteher Carl Randow legt einen Bürger­brief d. d. Berlin den 15. April 1812 betreffend seinen Vater, einen Lehr­brief des Berliner Perückenmacher-Gewerks vom 8. Oktober 1833 und einen Bürgerbrief d. d. Berlin, 7. September 1836, alles Familienurkunden, vor und iibergiebt sie dem Märkischen Museum zum Geschenk, wofür bestens gedankt wird. Vermittelt durch u. M. Herrn Rektor Monke.

XIII. Fräulein Paula Sandrock in Potsdam legt vor und stiftet, ebenfalls durch Herrn Rektor Monke vermittelt, ein buntes ge­webtes Band, das augenscheinlich angenäht gewesen ist, frühe Bieder­maierzeit.

Fräulein Hedwig Matthiae, u. M., und andere Damen erklären es für die abgetrennte Borte oder Kaute eines gewebten wollenen Um- schlagetuchs der erwähnten Zeit. Dem Märkischen Museum, zugewendet, mit Dank für die Spenderin, die schon verschiedenes in der Branden­burgs hat vorlegen und dem Märkischen .Museum überreichen lassen, wie ich an dieser Stelle hervorzuheben nicht unterlassen möchte.

E. Bildliches.

XIV. Ernst Friedei: Berlin einst und jetzt. Unter ent­sprechend verändertem Ortstitel veröffentlicht Herr Redakteur lischler ßine Reihe von Städtebildern in derGartenlaube. Mich hatte er gebeten, Berlin in zweimal sechs Bildern: dieselbe Örtlichkeit immer einmal in der alten Zeit und daneben in der Neuzeit darzustellen und zu schildern.*) Wer die Wahl hat, hat die Qual, konnte und mußte ic h angesichts der Größe der Reichshauptstadt denken und leider vieles fortlassen, was ich gern geschildert. Ich bin auf folgende Bilder ver­folg. 1. Das alte Rathaus mit der Gerichtslaube und dem neuen Wäsemannschen Bau, für den ich, beiläufig, vom Standpunkt bau- geschichtlichen Stilgefühls nicht viel übrig habe. - 2. Die Spandauer

*) Siehe die Gartenlaube, Nr. 41, 1907. S. 869 bis 873.