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Friedrich Wienecke.
Auswahl vorzüglicher Bildwiodergaben kommt zur Weihnachtszeit vielleicht manchem gelegen.
VII. Der unten folgende Vortrag.
VIII. Nach der Sitzung fand ein zwangloses Beisammensein im Restaurant Alt-Bayern, Potsdamerstraße 10,11, statt.
Zum Gedächtnis Johann Julius Heckers.
Von Friedrich Wienecke in Berlin.
Hecker entstammte einer Lehrerfamilie. Sein Vater war Rektor und Stadtschreiber zu Werden an der Ruhr; sein Großvater hatte die gleichen Ämter in Wesel bekleidet, und seine Verwandten väterlicherseits waren in verschiedenen Städten am Rhein in Schul- und Kirchenämtern tätig. Von seinen Eltern wurde er im pietistischen Geiste erzogen und früh zum Studium der Theologie bestimmt. Doch war seine ursprüngliche Neigung nicht der Gottesgelahrtheit, sondern der Naturwissenschaft zugewandt; sie hat ihn durch sein ganzes Leben begleitet und bestimmend auf sein Tun und Handeln und auf seine Lebensstellung gewirkt. Als Knabe eilte er hinaus in Feld und Wald, um Käfer, Schmetterlinge und Pflanzen zu sammeln, zu bestimmen, zu ordnen und sie seinen Sammlungen einzuverleiben. Als Zögling der lateinischen Schule zu Essen fertigte er in der Apotheke in den freien Stunden Medikamente oder stellte chemische und pharmazeutische Versuche an. In Halle fesselten ihn die Vorlesungen des Mediziners G. F. Hoffinann, und lange schwankte er, ob er sich nicht ganz diesem Studium zuwenden sollte. Als Lehrer am Pädagogium und am Seminarium selektum lehrte er neben klassischen Sprachen Physiologie, Botanik, Anthropologie, Chemie und Materia media, und seinem Einfluß war es sicherlich zu danken, daß in den Lehrplan der Pädagogii regii (1734) die Naturkunde mit aufgenommen wurde. Hier entstanden seine ersten Schriften Lineamenta Anatomiae 1732, Einleitung in die Botanik 1733, Betrachtung des menschlichen Körpers nach der Anatomie und Physiologie und Regeln zur Erhaltung der Gesundheit, besonders für Studierende. Als Katechet am Großen Militärwaisenhause in Potsdam legte er ein Herbarium an und lenkte dadurch die Aufmerksamkeit des Königs auf sich, der ihm einen Teil des Unterrichts der jüngeren Prinzen und Prinzessinnen übertrug. Die Gründung der ökonomisch-mathematischen Realschule ist auf seinen Sinn für Naturwissenschaft zurückzuführen. Ihm verdanken auch der Modellensaal, das Raritätenkabinett und der Schulgarten die Entstehung. In letzterem wurden auf Beeten medizinische, ökonomische und gewerbliche Pflanzen gezogen und Maulbeerbäume zum Zweck der Seiden- wiirmerzucht angepflanzt. Dieser Sinn für Naturwissenschaft war es