Heft 
(1907) 16
Seite
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Zum Gedächtnis Johann Julius Heckers.

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stralie 47. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts waren nur noch zwei Parochialschulen dem Kuratorium der Realschule unterstellt und unter ihnen die, die einst llecker im September 1739 als Winkelschule über­nommen hatte, und die den NamenKantorschule führte. Bei der Reorganisation des Berliner Armenschulwesens in den Jahren 1826/27 gingen beide in Privatbesitz über. Wenn in späterer Zeit von einer Kantorschule bei der Dreifaltigkeitskirche die Rede ist, so ist damit die reformierte gemeint. Sie wurde 1826 in eine mittlere Bürgerschule umgewandelt, vermochte sich aber aus Mangel an Schülern nicht zu halten und wurde 1871 endgültig aufgelöst. Sie gehörte selbstredend nicht zu Stiftungen Heckers.

Ein ähnliches I.os hatte der 1750 angelegte Schulgarten. 1780 wurde er verpachtet und dem Pächter gestattet, einehonette Tabagie in ihm zu halten. Das Gewächshaus wurde abgerissen, die Maulbeer­plantage ging bald ein, und die Seminaristen waren gezwungen, das Laub für die Seidenwärmer jeden Morgen auf einem Wagen aus dem Charlotten­burger Schloßpark zu holen. 1825 wurde der 10 Morgen große Garten für den billigen Preis von 4700 TI. verkauft.

Blicken wir noch einmal auf den Werdegang der Anstalten Heckers zurück: 1. Die lateinische Schule wurde 1769 in ein Pädagogium

verwandelt und erhielt 1797 den Namen Friedrich-Wilhelms Gymnasium. - Die Realschule erhielt 1769 den Namen Kunstschule und wurde 1817 endgültig von dem Gymnasium getrennt, weil dieses als höhere Schule der Sektion für den Unterricht, sie aber der kurmärkischen Regierung unterstellt wurde. Sie erhielt den alten Namen Realschule wieder und blüht heute als Kaiser Wilhelms-Real-Gymnasium. 3. Die große deutsche Schule, 1769 Handwerkerschule genannt, bildete man zur Vorschule um. 4. Die 1748 gegründete Mädchenschule führte seit 1814 den Namen Töchterschule und seit 1827 den Namen Elisabethschule. 5. Das am 14. Dezember 1748 errichtete Seminar bekam 1785 eine selbständige Stellung und 1804 eine zweite Klasse; 1817 erfolgte seine Verlegung nach Potsdam und 1852 nach Köpnick. 6. Die Parochialschulen gingen nach und nach in Privatbesitz und 1827 in die Verwaltung dei Stadt Berlin über.

Heckers Stammtafel.

1. Andreas Hecker, Kaufmann in Emmrich.

2. Gottfried Peter Hecker, Rektor und Stadtschreiber zu Wesel.

3. Heinrich Leonhard Hecker, geb. 4.3.1668, gest. 19.8. ^ Rektor und Stadtschreiber zu Werden. Gern. Anna Elisabeth Godifridi, Tochter des Bürgermeisters Godifndrin Werden.