Issue 
(1907) 16
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19. (7. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres. 501

Umgekehrt werden aber auch Riesenexemplare angestrebt, sowohl was die Höhe der Stauden, als auch ganz besonders der Umfang der Blüten anlangt; außerdem tritt hierbei eine merkwürdige Konkurrenz mit der Wappenblume des Reichs der aufgelienden Sonne, dem japanischen Chrysanthemum ein. Sie werden sich der großen Dahlien- bezw. Chrysanthemum-Ausstellungen im fiskalischen Ausstellungsgebäude von den letzten Jahren her erinnern. Die Dahlien und Chrysanthemen haben ja botanisch nicht viel mehr gemein, als dieselbe Familie der Kompositzen, im übrigen sind die Wurzeln und Blätter recht verschieden, dennoch wird von den Züchtern unverkennbar eine Konkurrenz in der Größe und der Gestaltung der Blüten angestrebt. Als die Pflegschaft des Märkischen Museum mit Damen und Herren der Brandenburgs vor 2 Jahren die großartigen Dahlien- und Chrysanthemum-Felder zwischen Carow und Blankenburg an der Nordbahn besuchte, da fiel die große Ähnlichkeit der beiden Kulturpflanzen in ihrem Habitus und in ihrer gärtnerisch-ästhetischen Wirkung auf; nur die prachtvollen Riesen­blüten ins Auge fassend, waren wir mitunter zweifelhaft, ob in geringerer Entfernung vor uns ein Chrysanthemum- oder ein Dalilia- Feld lag.

Diese Übereinstimmung der optischen Wirkung ist um so über­raschender, wenn man sieht, wie es den Dahlienzüchtern gelungen ist, dieSfönnige Drehung der Kronblätter und die leichte Zusainmen- fältelung derselben nachzuahmen, genau so wie sie bei den edelsten Chrysanthemum-Blüten so charakteristisch ist. Und wie wunderbar! wenn Sie S. 302, Fig. 3, die Dahlia variabilis unter der Bezeichnung »Cocoxochitl der Mexikaner aufmerksam betrachten, so werden Sie mit Überraschung gewahren, daß die hochästhetische anmutige Variieruug der gefüllten Dahlien-Spielart bereits im alten Mexiko vorgekommen ist. Man unterschätzt nicht selten die Kultur der Mexikaner zur Zeit dei Coiujuista durch Fernan Cortez, weil die blutigen Menschenopfei dei Azteken einen so abstoßenden Eindruck machen, daß man das Volk selbst als auf einer besonders niedrigen Stufe stehend sich vorzustellen geneigt wird. Das geht sicher zu weit, die Mexikaner kannten Aquarien, Terrarien, Vivarien und zoologische Gärten, ob sie auch botanische Gärten, wenigstens so ungefähr, in dem Sinne kannten, wie sie zui 2eit der Conquista versuchsweise in Padua, Bologna usw. voi lan en ^aren, stehe dahin, Blumenzüchter, Botanische Kultivateure waren sie Weits in überraschender Weise und dafür spliclit gewi , ca s Dahlien bereits in der Kultur züchteten, die wir eis in en e z J ahren wieder neu erfunden haben. .

XX». Die Mitteilungen der Berliner Elektr.^r tats-Werko,

12 vom Dezember 1907 enthalten, »ie Sie ersehen wollen, v° reff Wie Abbildungen der elektrischen Beleucntung desPotsram