Issue 
(1907) 16
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19. (7. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjabres.

Im Kleinbetriebe elektrisches Plätten und Bügeln, sowie eine gefahrlose Christbaumbeleuchtung mit elektrischen Miniaturlampen.

XXIII. Die elektrische Schwebebahn Berlin, Gesundbruunen Alexanderplatzltixdorf hat zu Probeversnchen in der Brunuenstraße nahe dem Uosenthaler Tor geführt, die sehr verschieden beurteilt werden, jedenfalls die öffentliche Aufmerksamkeit in wachsendem Maße heraus­fordern. Ich lege Ihnen Photographien und eino Begleitschrift vor, welche die Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg anläßlich Fertigstellung der Probestrecke verfaßt hat, und erinnere daran, daß ich Ihnen ähnliche illustrierte Schwebebahnprojekte bereits vor Jahr und Tag vorlegte, damals bezüglich auf die Strecke zwischen dein Halleschcn Tor und weiter östlich längs des Schiffahrts­kanals. Auch von einem ebenfalls herumgereichten Protest des Bundes der Berliner Grundbesitzer-Vereine vom 2. d. M. können Sie, wenn Sie wollen, Kenntnis nehmen.

D. Kulturgeschichtliches.

XXIV. II. Quilisch, Rektor in Freienwalde a. 0. Heimatkunde der Provinz Brandenburg. Das trotz seiner Kürze inhaltreiche und zur schnellen Orientierung gut brauchbare Büchlein hat nun schon seine dritte vermehrte und verbesserte Auflage erlebt. S. 38 wolle der Verfasser für die 4. Auflage beachten, daß die Wenden ihre Leichen nicht verbrannten, sondern in der Erde begruben. Es kommen ver­einzelt allerdings Spuren von Leichenbrand vor, wahrscheinlich aber nur als alte Sitto derjenigen Germanen, die sich als feuerbestattende Bestandteile der Bevölkerung unter den erdbestattenden Slaven erhalten hatten.

XXV. Ilelmolds Slavenchronik. Dem Bericht des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg vom 8. d. M. sei folgendes entlehnt:

Herr Dr. Schmeidler sprach über die Slavenchronik Helmolds, die nicht nur durch direkte Nachrichten über die Besiedelung der Mark Brandenburg, sondern auch dadurch für die brandenburgische Geschichte wichtig ist, daß sie als einzige erzählende Quelle des 12. Jahrhunderts ausführliche und genaue Nachrichten über die große Kolonisations­bewegung wenigstens an einer Stelle Deutschlands, im östlichen Hol­stein, bietet. Die hier erzählten Züge sind vielfach typisch und lassen sich, mit der gebotenen Vorsicht, auf die Mark und andere Gegenden übertragen. Helmolds Chronik ist im Jahre 1870 von Schirren in Kiel aufs heftigste angegriffen und ihr jede Glaubwürdigkeit bestritten worden; Schirren wollte in ihr nur ein tendenziöses, von Fälschungen durchsetztes Machwerk zur Erhöhung des Ruhmes und der Stellung des Bistums Lübeck sehen. Der Vortragende legte die Gründe dar, die Schirren zur Erhärtung dieser seiner These beigebracht hat, und zeigte