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19. (7. ordentliche) Versammlung des XVI, Vereinsjahres.
wie dieselben in der weiteren, ziemlich umfangreichen Literatur sämtlich widerlegt worden sind. Nach diesem Überblick über die Literatur vermochte er eine Charakteristik Helmolds als Schriftsteller zu entwerfen. Es ist an ihm bemerkenswert einmal die Bewußtheit und Sorgfalt, mit der er seine Chronik bearbeitet hat, wie man namentlich in den Teilen feststellen kann, wo er Adam von Bremen ausschreibt. Er hat aus dessen Werke nur das ausgewählt, was in den Plan seiner Arbeit paßte, und die übernommenen Partien stets sorgfältig nach den veränderten Zeitverhältnissen und eigenen, besseren Kenntnissen neu bearbeitet, sie niemals geistlos oder unpassend abgeschrieben. Sodann hervorragend ist die Begeisterung, die er für die Mission unter den Slaven und die Kolonisation des Ostens zeigt. Diesem großen Werke widmet er seine Chronik, er preist und erhebt die Männer, die es gefördert haben, die Gegner tadelt er. Die Mission und Kolonisation sind offenbar sein ihn ganz erfüllendes Lebenswerk. Warme Begeisterung, klares Zielbewußtsein und große und bewußte Sorgfalt bei der Arbeit sind die Eigenschaften, die wir dem Schriftsteller und wohl auch dem Menschen Helmold nach seiner Chronik zuerkennen müssen.“
Ich kann als alter Kenner der Ilelmoldschen Chronik diesem Urteil, obwohl es den Anfeindungen, die Helmold auch neuerdings widerfahren, widerspricht, durchaus nur beipflichten.
XXVI. Robert Mielke: Das deutsche Dorf. Mit 51 Abbildungen im Text (Aus Natur und Geisterwelt. Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständlicher Darstellungen, 192. Bändchen). Teubner’sVerlag Leipzig 1907. 132 S. Kl. 8.
Bauernfaust und Bauerngeist,
Ob auch selten man sie preist,
Sind des Staates Quell’ und Macht,
Sind die Sieger in der Schlacht —
Wohl dem Staat, der das bedacht!
Heinrich Schrey.
Über das deutsche Dorf existieren große teure mehrbändige Werke, eren volkstümliche Verbreitung schon aus diesem Grunde ausgeschlossen Um so erwünschter ist dies kleine Büchlein „Nimm mich mit“ nämlich auf Reisen), das einer der besten Kenner volkstümlichen Lesens, unser hochgeschätztes Ausschußmitglied Heu Roheit Mie te, »eben auf den Literaturmarkt gebracht hat. Uber zehnjährige Reisen °n Nord nach Süd, von Ost nach West haben den Verfasser in Stand wetzt, das deutsche Dorf gründlichst zu studieren. Es wird auch das Brmanische Dorf erwähnt, ebenso das friesische Dorf obwohl es nicht «entlieh deutsch ist (da die Friesen nur im Vetterschaftsverh^nis B Q eigentlichen Deutschen stehen). Nicht min ei gecaci