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19. (7 ordeutliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
E. Bildliches.
XXIX. Ausstellung Zuckert: Aquarello aus dem alten Berlin. Im vorigen Jahre hatte Herr Maler Johannes Zuckert die große Güte, uns eine ansehnliche Reihe von Aquarellbildern auszustellen, welche Teile des ältesten Berlin (Krögel, die Hinterhäuser der Stralaucr Straße u. s. f.) in charaktervoller und dabei in jeder Hinsicht auch ästhetisch fesselnder Darstellung brachten. Vgl. hierzu Brandenb. XVI. S. 105—107. Auf meine Bitte hat Herr Zuckert nun eine Fortsetzung seiner bezüglichen Aquarellstudien aus den ältesten Teileu des heutigen Berlins, wie Sie sehen, in zehn Blättern ausgestellt. Es gilt was ich soeben von der früheren Ausstellung gesagt auch von der heutigen. Die beiden ersten Bilder zeigen die Straße „am Krügel“ und einen Blick in den „Hof am Krög el“ mit seinen eigenartigen Stützen. Das dritte Bild hat den Hof von „Kl. Stralauerstr. 4—6“ zur Ansicht, der einzigen und ältesten Gerberei in der heutigen Altstadt. Das vierte Bild zeigt einen Überblick über „An der Fischerbrücke 5“ mit seinen bemerkenswerten Holzsäulen. Zwei weitere Bilder haben zum Vorwurf „Neu Kölln a. W. 2“ und „Petristr. 15“. Beide durch seine alten Holzgalerien sehenswert. Größere Teile mit Umgebung waren durch drei Bilder vertreten. Das alte „Gefängnis am Molkenmarkt“ von der Wasserseite aus, der „Inselspeicher“ und die alte „Waisenkirche“. Letztere ist inzwischen schon der Spitzhacke zum Opfer gefallen, um einem Neubau für die Wasser- und Gaswerke Platz zu machen. Das letzte Bild zeigt den „Schweinekopf“, ein altes Wirtshaus in der Nähe des Bahnhofs Putützstraße. Dieses Gebäude, welches jetzt der Stadt gehört, soll das älteste der dortigen Gegend sein.
Diese Bilder fanden den reichen und wohlverdienten Beifall der Versammlung, ebenso die nach den ausgestellten Aquarellen angefertigten » Ansichtspostkarten, welche sich betiteln: „10 Künstlerkarten aus den ältesten Teilen des heutigen Berlin nach Aquarellen von Johannes Zuckert.“ Für unsere Mitglieder sind dieso ansprechenden Postkarten für 80 Pfg., also für einen sehr billigen Preis erhältlich. Wenn ich bedenke, wie viel banale und geradezu häßliche Postkarten zu gleichem oder noch höherem Preise vertrieben werden, so kann ich die Anschaltung der Zuckertschen Künstlerkarten nicht warm genug empfehlen, indem ich gleichzeitig Herrn Johannes Zuckert für den uns heut Abend gewährten Genuß unsern verbindlichsten Dank ausspreche, auch dafür, daß er uns gestattet, die folgenden vier Karten hier zu reproduzieren. 1. Hof am Krögel; 2. Kleine Stralauer Straße; 3. Petristraße und 4. den Schweinekopf nahe dem Südufer.
XXX. Über das Wirtshaus zum Schweine köpf bemerke ich folgendes auf Grund der Akten des Magistrats Tiefbau-Deputation, den Grundakten und der Auskunft des Städtischen Plankammer-Inspektofs
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