{4 19. (9. ordentliche) Versammlung des IX. Vereinsjahres.
kommen sind, und dass in Übereinstimmung mit den darin ausgesprochenen Wünschen beschlossen wurde, von einer Aufnahme der erratischen Blöcke abzusehen uud das Format des herauszugebenden Werkes ganz so wie das des Herrn Prof. Dr. Conwentz zu gestalten. Der Anregung, auch Hexenbesen (Exoascus) zum Gegenstand einer Fragestellung zu machen, wurde keine Folge gegeben, dagegen es für notwendig erachtet, ausser einer Aufzählung, Beschreibung, eventuell auch Abbildung seltener, alter oder merkwürdiger Bäume zu geben, daneben auf ausgezeichnete Standorte wichtiger und charakteristischer Pflanzengemeinschaften hiuzuweisen. Der Regierung soll durch letztere an die Hand gegeben werden, bestimmt zu bezeichnende Moore, Haideflächen, Waldparzellen, Sumpfgelände etc. nach Möglichkeit für intakt zu lassende Schutzgebiete zu erklären, für Zufluchtstätten, in denen sich die bedrohten Vertreter einer ehemaligen arktischen Flora, der früheren Steppenvegetation u. s. w. dauernd zu erhalten vermögen.
Nachdem von Seiten des Provinzial-Ausscliusses, des Kultus- und Landwirtschafts-Ministeriums die nötigen Mittel bewilligt sind, habe ich die zur Verteilung gelangenden Fragebögen ausgearbeitet und dem Oberpräsidenten eingesandt. Es ist demnach zu hoffen, dass das Unternehmen gesichert ist und zu einem gedeihlichen Abschluss kommen werde.
Mit vorzüglicher Hochachtung ergebenst
gez. Georg Völkern
5, Das Dorf Eichholz mit den zwei grossen Eiben (Taxus baccata L.) bei Finsterwalde, Kreis Kalau, wurde von mir und Herrn Pfleger H. Maurer am 9. Juni 1897 besucht. In dem stattlichen Dorf sind mehrere Wohnhäuser und Scheunen im altwendischen Blockhaus- Verbande aus Kiefernholz erbaut.
Die Kirche hat ihren Turm 1876 durch Sturmwind verloren, und ist zum Ersatz neben der Turmseite ein besonderer, niedriger Glockenturm erbaut. Die Glocken sind neueren Datums ohne geschichtliches Interesse. Die Kirche ist gotisch mit einer sehr altertümlichen schmalen Thür, darin ein uraltes hölzernes Kastenschloss mit sein- grossem, nicht hohlem, eisernem Schlüssel. Das Mauerwerk besteht aus gespaltenen, an den Gebäudeecken rechtwinkelig bearbeiteten Feldsteinen, meist Granit; aus gleichem Baustoff sind die eigentümlich abgetreppten Giebel hergestellt. Inwendig zeigt sich eine Balkendecke. Das Gestühl und Gebälk ist erst nach dem 30jährigen Kriege hergerichtet; rohe Bauernmalerei am Altar und an der Kanzel. Auf dem Kircliboden drei einzelne bemalte weibliche Heiligenfiguren. Der Pastor, Herr Redlich, wohnt in Lugau bei Dobrilugk.