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2. (1. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
8. Der Riesenblock bei Französiscli-Buchholz (Branden- bnrgia IX, 448 und 481) wird auf Veranlassung der Städtischen Riesel- giiter-Verwaltung nicht bloss erhalten, sondern auch mit einem AN ege ringsherum und einigem gärtnerischen Schmuck ausgestattet werden. Den Herren Stadträten Marggraff und Struve sowie dem Kanalisations- Direktor Adams sei für ihre diesjährigen Bemühungen hiermit wärmster Dank ausgesprochen.
4. Von unserm Mitgliede Herrn Wilhelm Pütz, einem unserer geschicktesten Amateurphotographen, sind drei nach dem grossen Schneefall im Grunewald unweit des Karlsbergs aufgenommene Photographien vorgelegt, welche den märkischen Kiefernwald in seiner ganzen melancholischen AVinterpracht zeigen, die Äste zum Teil von Schneemassen niedergedrückt.
5. Vinterbilder frän Skansen utgifna af Artur Ilazelius Stockholm (April 1901) zeigen allerdings die Herrlichkeit und Gewalt des nordischen AVinters noch in weit grossartigerem Massstabe. Ich habe Ihnen schon öfter Publikationen des unermüdlichen Heimatsforschers Artur Ilazelius über seine unvergleichliche Schöpfung in Skansen, diese Vereinigung von A T olks- und Landeskunde in freier Natur, vorgelegt, doch bezogen sicli dieselben zumeist auf die milderen Jahreszeiten. Hier sehen sie Land und Leute unter der Herrschaft der Forst- und Reif-Riesen: Lappenlager, Hirsche und Renntiere im tiefen Schnee. Nordisches Ilundefnhrwerk, die verschiedenen Ilolzbaustile und das behaglich warme Innere der Bauernhäuser*) mit den verschiedensten Eigenartigkeiten.
6. Die Enthüllung des Denkmals für Kaiser Wilhelm den Grossen
auf der Langen Brücke zu Potsdam fand am 11. April d. J. unter Beteiligung vieler Mitglieder unserer Brandenburgia in Gegenwart S. M. des Kaisers und Königs statt. Unser Ehrenmitglied Landes- Direktor Freiherr von Manteuffel hielt die Festrede. Zwei unserer Mitglieder, Dr. med. Friedrich Netto und Friedrich Backschat, haben bei dieser Gelegenheit eine Festschrift verfasst: „Die Lange Brücke zu
Potsdam“. Ein Stück Ilohenzollern- und Stadtgeschichte. (Druck und Verlag von A. W. Ilayn’s Erben, Berlin-Potsdam 1901). Die mit vielen Abbildungen geschmückte, inhaltreiche, mit Sorgfalt nach den Quellen verfasste Schrift wird fortan als ein wertvoller Beitrag zur Ortsgeschichte Potsdams und zur Heimatkunde Brandenburgs angesehen werden. Die erste Erwähnung einer Brücke bei Potsdam datiert von 1817.
*) Bei Abschluss der Redaktion dieses Heftes gebt uns die erschütternde Nachricht vom Ableben des unvergleichlichen Artur Hazelius Ende Mai 1901 zu. Wir werden im September, nach den Ferien, auf die grossen Verdienste unseres Freundes um die Heimatkunde ausführlich zurückkommen. E. Friedei.