Nachträge zur Dorfchronik von Niedergörsdorf.
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rechnete mau nacli Schock Groschen und ein Schock entsprach einer Mark oder drei geprägten Goldstücken (Goldgulden). Um das Münzwesen für die Landesherren recht einträglich zu machen, wurden von Zeit zu Zeit schlechtere Münzen (verkupfertes Silber) zu demselben Werte ausgegeben. Die Pfennige beim Antritt der Regierung eines Landesherrn zu erneuern, war Gebrauch, und um die neuen Münzen in Umgang zu bringen, wurden die alten Münzen für ungiltig erklärt und um i j i Verlust eingezogen. Die Münzen aus Jüterbog scheinen in keinem guten Ruf gewesen zu sein. Es war eine heillose Verwirrung im damaligen Münzwesen. So enthielt der Bestand der Stadtkasse Jüterbog 1533 folgende Münzsorten:
0 Gulden böhmische Pfennig,
5 „ meissnische Münze,
40 „ berlinische Pfennige,
4—5*/a Groschen in allerlei Groschen,
180 Gulden märkische Groschen,
174 „ Mattiger- und Marien-Groschen,
20 „ Schenkenberger,
7— 9 Groschen apitzer und zerbster Groschen,
15 Gulden rheinische Goldgnlden,
4 „ ungarische Goldgulden,
8— 16 1 /2 „ Göttinger zu 5 Pfennig gezählt.
Die Jüterbog Münze ist nicht dabei und scheint verrufen gewesen zu sein. Da loben wir uns die Münzen unserer Tage und wünschen uns die schönen 20 Mk.-Stücke in die Tasche!
Zwei Reliquien der Quitzowzeit.
Ausser Wilsnack und Plattenburg, deren vor einiger Zeit in der Nationalzeitung als geschichtlich und landschaftlich interessanter Punkte freundlich gedacht wurde, giebt es in der Westprignitz noch zwei weitere interessante Stellen altertümelnden Charakters in naturschöner Landschaft. Unter anderen führt dieselben zur Zeit in der Urania (Taubenstrasse) Herr Direktor Franz Görke als „Charakterbilder aus der Mark“ nach eigener photographischer Aufnahme zur Anschauung vor.
Durch den Unterzeichneten in Kenntnis der nachstehend geschilderten Vei’hältnisse gebracht, hegte Theodor Fontane im Jahre 1889 die
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