Heft 
(1902) 10
Seite
110
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HO 5. (2. ordentl. u. Haupt-) Versammlung des X. Vereinsjahres.

Neustadt (Prag) verfertigt i. J. 1597. (Der Lesefehler Volelal ist in Vdielal zu berichtigen.) Zinnberg gehört zur Kreishauptmannschaft Chemnitz. Die Hauptsache für uns ist, dass es sich nicht um eine wendische Inschrift handelt, wie erst verbreitet wurde und was sehr merkwürdig gewesen wäre, sondern lediglich um eine czechische In­schrift.

9. Kiesslings Reisebücher. Wanderbuch für die Mark Brandenburg und angrenzenden Gebiete. Erster Teil. Nähere Umgegend Berlins. Mit 13 Karten. 5. Auflage. Zweiter Teil. Weitere Umgegend Berlins (Westliche Hälfte). Mit 13 Karten. 4. Auflage. Dritter Teil. Weitere Umgegend Berlins (Östliche Hälfte). Mit 17 Karten. Berlin 1901. Es gereicht mir zur Freude, den Mitgliedern und Freunden der Brandenburgs dies auch der Direktion des Märkischen Museums bei ihren vielen amtlichen Ausflügen als Richtschnur dienende Wanderbuch in neuer Ausgabe vor­legen zu dürfen. Unser Mitglied Professor Dr. Graupe hat sich von der Herausgabe zurückgezogen, welche nunmehr u. M. Professor Dr. E. Albrecht (nicht zu verwechseln mit u. M. Dr. Gustav Albrecht, ebenfalls einem der eifrigsten Wanderer und Forscher unserer Provinz) allein obliegt. Alles was ich früher zum Lobe dieser ausgezeichneten drei Wanderbücher aus voller Überzeugung sagen konnte, kann ich nur vollinhaltlich bezüglich der neuen, auf die Höhe unserer jetzigen Märkischen Ortskenntnis gestellten drei Ausgaben wiederholen. Ein zuverlässiger Ratgeber für den Wanderer im Gebiet unserer Heimat!

10. Ueber die Schützengilde zu Oderberg i. M. teilt uns u. M. Herr Architekt Karl Wilke folgende Angaben mit. Der älteste Oderberger Schützenplatz mit der Schiessbahn befand sich vor dem Angermünder Thore unweit der Garnmeisterei und des Rates Ziegel­scheune. Als späterhin die Feuerwaffen auf kamen, sank damit gleich­zeitig die Macht der Städte und naturgemäss die Bedeutung der Gilden; aber sie erhielten sich, vom Landesherrn und dem Magistrat stets begünstigt, als gemeinnützige Vergnügungsvereine ohne politische Ten­denzen bis auf unsere Tage.

Das älteste, wenigstens bis jetzt bekannt gewordene Privilegium der Oderberger Schützengilde ist allen märkischen Städten gemein, es stammt vom 30. März 1588 unter Kurfürst Johann Georg. Auf Grund dieser Urkunde sollten die Schützen ihr Schiessen nach der Scheibe jährlich alle Sonntage zwischen Ostern und Michaelis bei Verlust ihres Privilegs halten, Damit sie ihre Büchsen imstande halten und sich fleissig im Schiessen üben möchten. Um als gute Büchsenschützen gegen den Feind zu bestehen, wurde der Schützengilde das Recht,