Heft 
(1902) 10
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5 (2. ordentl. u. Haupt-) Versammlung des X. Vereinsjahres.

Da in unsern Schriften die geschichtlichen Daten über den Zoologischen Garten bisher nicht gegeben sind, so sei hier kurz erwähnt:

Unter Friedrich Wilhelm III. gab es für Berlin ausser Menagerien nur die königliche Sammlung von lebenden Tieren auf der Pfaueninsel. Dei. nühungen des Berliner Universitäts-Professors und Direktors des Zoologischen Museums, Karl Lichtenstein, gelang es mit Unterstützung Al. v. Humboldts, den König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1841 zu einer Kabinetsordre zu bestimmen, durch welche zur Begründung eines Zoologischen Gartens die bisherige Fasanerie, ferner der Tierbestand auf der Pfaueninsel (470 Stück), auch 18 000 Thaler bar als Darlehn hergegeben wurden. Die Errichtung des Gartens dauerte dann noch bis zum 1. August 1844, an welchem Tage er für das Publikum eröffnet wurde. Inzwischen war ein Aktienverein gebildet worden mit 1000 Aktien ä 100 Thaler, der die Verwaltung des Gartens im öffentlichen Interesse übernahm; doch hatte sich die Regierung Vorbehalten, in dem aus neun Personen bestehenden Vorstande die Stelle des Vorsitzenden und zweier Mitglieder durch Staats-Kommissarien zu besetzen. Diese Organisation ist im Jahre 1869 durch ein neues Statut geändert worden, so dass gegenwärtig die Gesellschaft ihre Beschlüsse selbständig fasst, und die letzteren in gewisser Hinsicht der Genehmigung des vom Finanz- und Kultus-Minister gemeinschaftlich ernannten Staats-Kommissars bedürfen. Die Entwickelung des Gartens unter Lichtenstein nahm einen für die damaligen Verhältnisse rühmlichen Fortgang. Mit dem 1857 erfolgten Tode dieses verdienten Mannes trat ein Stillstand ein bis der 1869 zum Direktor berufene Bodinus den guten Weltruf des Gartens wieder her­stellte. Bodinus starb 1884, sein Nachfolger, Max Schmidt, schon nach vier Jahren.

Seit 1888 führte Direktor Dr. Heck die Verwaltung. Vor vier Jahren, nach dem Tode des langjährigen Vorsitzenden des Aktienvereins, Major Dunker, trat Baurat Böckmann in dessen Stelle, und von der Zeit an hat der Garten sehr bedeutende architektonische, wie landschaft­liche Umgestaltungen erfahren, so dass er nunmehr der inzwischen ein­getretenen grossartigen Entwickelung der Reichshauptstadt auch in diesen Richtungen entspricht. Dabei ist zugleich der Verwaltungsbetrieb in einen zoologisch-wissenschaftlichen und einen kaufmännischen geteilt, und der letzteren Abteilung der Direktor Meissner vorgesetzt worden.

Herr Kustos Buchholz unter Vorlage zweier Münzfunde:

Mit den beiden hier vorliegenden, im Märkischen Museum neu eingegangenen Münzfunden dürfte eine allgemeine Übersicht solcher Funde aus der Mark zu verknüpfen sein.

Münzfunde sind nicht allein für die Numismatik von Wichtig­keit; sie dienen auch in hervorragender Weise der Geschichts- und Altertums-Forschung. In den 27 Jahren des Bestehens des Märkischen