120 5. (2. ordentl. u. Haupt-) Versammlung des X. Vereinsjahres.
Stendaler und einige andere Gepräge sind darunter. Bemerken will ich hierbei, dass unser Bahrfeldt in seinem grossen brandenburgischen Münzwerk manche dieser Adlerbracteaten nicht als brandenburgische anerkennt. Von den zu diesem Funde gehörigen beiden Töpfen liegen leider nur diese Scherben vor, die jedoch die Form der sogenannten Krausen erkennen lassen und sonst eine Bestätigung für die diesseitigen Altersbestimmungen ähnlicher Töpferware abgeben. Sie zeigen zugleich auch eine braunrote dünne Glasur, während die Thonmasse hellgrau ist.
Aus derselben Zeit, der Mitte des 15. Jahrhunderts und bis gegen Ende der Regierung Joachims I. giebt es dann die Funde Branden- burgischer Groschen, und als jüngsten dieser Art lege ich den eben erworbenen vor, der im Garten des Ortsvorstehers zu Kloppitz, Kreis Weststernberg, kürzlich ausgegraben wurde. Er enthält 280 Stück Märkische Groschen von 1509—1526, teils in Berlin, teils in Frankfurt a. O. geprägt, daneben noch einen Groschen Johanns von 1496, einen Mans- felder, einen Braunschweiger, einen Ungarn und drei Hochmeister- Münzen. Auch von diesem Funde ist n»r der untere Teil des Gefässes gerettet, das also durch die Münzen eine sichere Datierung auf die Zeit von 1530 erhalten kann.
Aus der hierauf folgenden Zeit bis zum 30-jährigen Kriege sind nur wenige Münzkunde vorgekommen. Die Zeiten waren sicherer geworden, der Anlass zum Vergraben von Geldschätzen daher geringer und die wohnlichen Einrichtungen hatten sich so verbessert, dass sie mehr Gelegenheit zum Verbergen boten. Die Münzen dieser 80—100 Jahre sind deshalb auch heute seltener und werden teurer bezahlt.
Dann aber, mit dem Beginn des 30-jährigen Krieges, scheint jeder seinen Geldbesitz der Erde anvertraut zu haben. Denn es lässt sich annehmen, dass die vielen immer nur gelegentlich jetzt zum Vorschein gekommenen Funde einen ganz geringen Bruchteil aller Vergrabungen ausmachen, deren Urheber nicht mehr zur Wiederhebung ihres Schatzes kommen konnten. Und so gross auch schon die Zahl dieser jetzt gelegentlich zum Vorschein gekommenen Funde ist, so erscheint es doch zweifellos, dass noch viel mehr dergleichen in der Erde weiter verborgen bleibt.
Dass auch aus den beiden letzten Jahrhunderten, namentlich den Kriegszeiten, schon viel Geldfunde gemacht worden sind, sei hier nur beiläufig angedeutet.
Herr Kustos Buchholz legt den I. Band der neuen Folge von „Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift“ zur Ansicht vor. Grossquart, 200 Seiten, mit 10 Tafeln und vielen in den Text gedruckten Abbildungen. Seit die Sammlungen des Vereins für das Museum Schlesischer Altertümer in den Besitz der Stadt Breslau übergegangen sind, erfolgen die Veröffentlichungen des Museums zwar noch unter