8. (6. ausserordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
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noch am Abend vor der Rückfahrt nach Berlin eine zahlreiche Gesellschaft in dem Schulzschen Etablissement einfand, um Honig und Honigkuchen als „Mitbringsel“ aus Buckow einzukaufen, und andererseits auch, um die Fabrik von bienen wirtschaftlichen Geräten in Augenschein zu nehmen, welche wir am Vormittag nicht hatten besichtigen können. Und auch diese Fabrik bot, wie liier gleich im Anschlüsse an die Beschreibung des Bienengartens bemerkt sein mag, sehr viel Interessantes.
Ebenso wie der Bienenstand imponiert auch diese Fabrikanlage zunächst durch ihren Umfang. Nicht weniger als sechs und teilweise recht grosse Gebäude liegen dem Bienengarten gegenüber an der rechten Seite der Lindenstrasse; am Abhange des Berges in einer langen Reihe nebeneinander geordnet bieten sie dem Beschauer einen sein- schönen und stattlichen Anblick dar; umsomehr als die Gleichartigkeit der Architektur der an mittelalterliche Schlossbauten erinnernden Gebäude dieselben sogleich als zusammengehörig erkennen lässt.
Treten wir durch den MitteleingaDg in das grösste Gebäude ein, so sehen wir einen geräumigen Fabriksaal vor uns. Der zarte Wachsgeruch, welcher den ganzen Raum durchzieht, und die zahlreichen im Innern des hellen, freundlichen Arbeitssaales aufgestellten Maschinen belehren uns, dass wir die Fabrikation der Kunstwaben vor uns haben. In nicht weniger als 7 vei’schiedenen Arten und vermittelst 14 Maschinen werden die Waben hier hergestellt und zwar in einer Güte der Ausführung und zugleich in so grossen Quantitäten, wie es an keinem Orte Deutschlands sonst erreicht ist.
Grosse Vorrichtungen zur Läuterung des Wachses, ausgedehnte Speicherräume zur Lagerung des rohen und des gereinigten Wachses und mächtige Gestelle voll fertiggepresster Kunstwaben schliessen sich an den Fabriksaal für die Kunstwabenfabrikation und geben eine Vorstellung von dem ungeheuren Umfange dieses Teiles der Schulzschen Fabrik.
Nicht minder ausgedehnt ist die in einem zweiten Gebäude betriebene Fabrikation von Wohnungen und allen aus Holz herzustellenden Gegenständen für die Imkerei. Eine grosse Anzahl mit Dampfkraft getriebener Holzbearbeitungs - Maschinen schneidet die Rähmchenstäbe und die Teile der Kästen so sauber und gleichmässig, dass es eine wahre Freude ist, sich aus ihnen die Wohnungen fertig zusammenzustellen.
Ein reichhaltiges Lager von Geräten, Werkzeugen und anderen Hilfsmitteln für die Bienenzucht gab eine Vorstellung von den mannigfaltigen Arbeiten, die der Imker am Bienenstände zu verrichten hat. Besonders interessant sind die zur Entfernung des Honigs aus den Waben dienenden Zentrifugalapparate; sie gestatten selbst den zähen