Heft 
(1902) 10
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Fischerei der Provinz Brandenburg.

heringe später ganz eingegangen und erst neuerdings wieder versucht worden ist,Geräucherter Elblachs ä Pfund 9 und 10 Gr., in halben Lachsen.

Am 20. Jan. werden ausgeboten frischer Silberlachs ä Pfd. 8 Gr. sowie geräucherte Bchnäpel j(Coregonus oxyrhynchus). Am 22. Januar Pommersche Neunaugen in Zweischockfilssern. Am 27. Januar GeräucherteSchnäpeln und Sprotten. Neue Sardellen ä Pfd. 10 Gr.

Am 15. Jan. 1799 werden offeriert:frische ausgestochene Austern, ä Hundert 3 Thlr. 8 Gr., Caviar, ä Füssel 1 Thlr., marinirte Muscheln, Sprotten.Frischer Salzdorsch, so noch angenehmer als Zauder ist, ä Pfd. 5 Gr.

Am 26. Juni wird wiederholt frischer Klippfisch angeboten. In der Spenerschen Zeitung vom 29. Nov. 1800 werden offeriert:-Frische Englische und Holländische Austern ä 3'/» Thlr., geräucherter Rheinlachs Pfd. 1 '/ 2 Thlr..

Berlin, 1. Jan. 1901. E. Friedei.

14. Grüne Heringe. Unter grünen Heringen versteht man in Berlin und anderen Orten der Mark die frischgefangenen Heringe aus der Ostsee die früher nicht angesalzen wurden, jetzt aber nach schwedischent Vorgänge angesalzen werden, wodurch sie sich längere Zeit erhalten, aber an Zartheit verlieren. Diese Heringe werden seit unvordenklichen Zeiten bei den Grünkramhändlern viel mehr als bei den eigentlichen Fischhändlern verkauft. Vgl. Michas Mitteilung in der Brandenburgia VI. 1897, S. 432. Deshalb ist die Meinung verbreitet, der Name grüne Heringe stammt von den Verkaufs­stätten der Grünkramhändler her. Das ist aber irrig, die Bezeichnung grün kommt für Fisch schon seit Jahrhunderten vor und bedeutet nur soviel als frisch. Die Franzosen brauchen das Wort genau in demselben Sinne, sie sagen z. B. cabilland vert d. h. grüner Kabliau (frischer Kabliau) im Gegensatz zu den getrockneten oder geräucherten Kabliaus. Vgl. z. B. den Aufsatzdie Fischerei in Frankreich in Mitteilungen des Deutschen Seefischerei-Vereins B. XVI, März 1900, S. 83.

Übrigens spricht man auch von grünen Aalen bei uns. Brandenburgia VI, S. 432. E. Friedei.

15. Krebspest. Nachdem die vor ca. 10 Jahren auch in den brandenburgischen Gewässern verhängnisvoll gewordene Krebspest nahezu erloschen schien, tritt sie hier und da wieder auf, wahrscheinlich durch von ausserhalb bezogene Bc- und Ersatz-Krebse. Der erfahrene Fischereibesitzer Mahnkopf-Spandau teilte im Brandenb. Fischerei-Verein mit, dass im grossen Rheinsberger- und in einem benachbarten See im August 1898 die Krebsbestände vernichtet worden seien.

Berlin, Dez. 1899. E. Friedei.

16. Maränen. Auf dem Berliner Fischmarkt erscheinen die Maränen zweimal im Jahr erstlich etwa zwischen 15. November und 1. Dezember und zweitens zwischen ungefähr 15. Februar und 15. März auf dem Markt.