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B. Seiffert:
drücklicher Ahndung zur Stelle vorräthig gehalten und für dessen und seiner Suite Quartier in jeden Nachtlager alles nöthige veranstaltet werden müssen. — P. S. Uebrigens dienet euch zur Nachricht, das die Suite dieses Türckischen Gesandten aus etliche 70 Persohnen bestehet, worunter 6 bis 8 von Distinction befindlich sind.“ —
In einer weiteren Anlage, die der Magistrat sogleich per Expresse an den Landrat abzuschicken hatte, ersuchte Niethe letzteren, „10 Fuhren Holz, 3 Fuhren Kohlen, imgleichen Gartengewächse und benöthigte Fourage nach Strausberg zu besorgen. „Das übrige hat E. E. Magistrat herbeyzuschaffen und von hier (Berlin) oder wo es zu bekommen, hohlen zu lassen .... auch die Quartir gehörig zu regulireu und .... in keinem Stück zu manquiren. Hiernechst ist die Liquidation, was alles gekostet, an mich einzusenden.“
An den consul dirigens Wolff richtete er persönlich noch folgendes Brieflein (vom 24. Okt. 63):
„Hochzuverehrender Herr Gevatter! Ich bitte sehr, wegen des Türckischen Gesandten alles zu besorgen, auch selbsten an den Herrn Landrath von Schulenburg zu schreiben, damit es an nichts fehlen möge, weil man sonsten gewiss die grosse Verantworthung zu erwarthen hat. Ausser des Herrn Gesandten Suite kommen auch der Herr Major v. Pircli, der ihn führt, vor welchem also auch Quartier gemacht werden muss. Vor dem Gesandten wird wohl des Materialisten Krause sein Hauss das bequemste seyn, denn der Herr Hauptmann Heyde möchte ihm doch wohl das Hundertmarcksche nicht cediren. Den 1. m. s. werde ich selber dort seyn. — Nach vielen Complimenten von uns an Ihnen insgesamt bin ich mit wahrer Aufrichtigkeit des Herrn Gevatter wahrer Freund und Diener Niethe.“ —
Nach der Designation waren zum täglichen Unterhalt der Gesandtschaft erforderlich:
„1. 20 Pfund Rindfleisch. — 2. 120 Pfd. Schöpsen Fleisch oder 3 lebendige Schöpse. — 3. Ein lebendiges Kalb. — 4. 100 Pfd. Reiss,
— 5. 40 Pfd. Butter. — 6. 40 Pfd. gutes Oehl. — 7. 50 Pfd. Honig.
— 8. 20 Pfd. Wachslichte und 30 Pfd. Talchlichte. — 9. 300 Pfd. Brodt so weiss wie möglich. — 10. 20 Pfd. Coffee. — 11. 6 Pfd. feiner Zucker. — 12. 15 Stück fette Hühner. — 13. allerhand Gartengewächse.
— 14. desgleichen Gewürtze, Pfeffer, Canelle, Nelcken, Saltz p. p. — 15. 20 Quart Milch. — 16. 10 Fuhren Holtz. — 17. 3 Fuhren Kohlen.
— 18. 1 Quantitaet Kiehn. — 19. Auf 30 Pferde Gersten Futter und 20. auf 20 Pferde Haafer und Rauch Futter.“
Am 27. Oktober nochmalige Erinnerung des Kriegsrates.
Am 30. Oktober schreibt Direktor Wolff an den Landrat v. Schulenburg :