B. Seiffert:
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hinwiederum angefertiget und in Gang gebracht worden ist; wir vernehmen aber auch dabei, dass wie es das Ansehen haben soll, solches gar schlecht fortgesetzet und dieses .Jahr solcher, gestalt nicht mehr denn 1 Brand geschehen werde. Ueberdem auch theils der Einwohner sich vernehmen lassen sollen nicht zu ver- statten, die Erde so auf eines und des andern Acker sich linde, graben zu lassen; Nun halten wir gnädigst davor, dass es eines der noth- wendigsten Stücke sei, ein Ziegelwerck bei einer Stadt zu haben, noch mehr aber dergestalt zu gebrauchen und fortzusetzen, dass die Einwohner an Steinen keinen Mangel haben mögen, und auch jedweder von den Einwohnern verbunden solches nützliche Werck mehr zu fördern denn zu verhindern, und das Erdgraben auf ihrem Acker zu verstatten, jedoch dass den Eigentluimern davor etwas gegeben, oder zum wenigsten doch die gegrabenen Ruthen wieder gefüllt werden; Wir befehlen euch demnach hiermit gnädigst und ernstlich dass ihr euch des Ziegelwercks mit mehrem Ernste und Eifer an nehmt und solche Anstalt machet, damit es nicht allein in Gang erhalten, besondern auch jährlich bis 3 Mal gebrannt werden, damit nicht allein die neu Anbauende, besondern auch andere, so entweder schon baufällige Rohr oder Stroh Dächer haben, und andere Dächer auflegeu müssen, (dann mit Rohr Stroh und dergleichen Häuser zu decken oder solche damit auszubessern keinem mehr verstattet sein soll und habt ihr auch mit Nachdruck darüber zu halten) — — allezeit die Nothdurft haben und sich nicht wegen des Mangels entschuldigen mögen. — — Potsdam den 23 Januar 1B88.“ — König Friedrich Wilhelm I. wollte 1731 vom Rate 50 Mille Mauersteine geliefert haben. Vorrätig waren nur 7 1 3 Mille, in 4 Wochen sollten aber noch 10 fertig sein. Nun verlangte aber der Rat 4 Th. 17 gr. für 1000 Stück und 5 gr. Fuhrlohn bis Rüdersdorf, wo die Steine zu Wasser verfrachtet werden sollten. Die Kgl. Verwaltung vermochte nicht abzusehen, „mit was fundainent sie vor die Steine so viel Geld praetendiret,“ verordncte einstweiliges Einstellen der Lieferung und die spätere Untersuchung durch einen kgl. Rat, ob die Steine wirklich nicht billiger abzulassen seien. —
Im Jahre 1744 fand wieder eine Neuverpachtung des Brennofens statt; eine vom Bgm. Pape angefertigte Taxa besagt: „Im offen ist kein gewisser debit, der Pächter muss sich die Erde von den bürgerlichen Äckern und das Holz von den Benachbarten ankaufen. Die Witwe Hanowin und Sohn haben aufgesagt, nicht länger zu bleiben, inmassen sie viel Plage und Arbeit und nicht einmal das liebe Brot vollkommen dabei hätten. Die Ziegel Scheune ist überall schwelllos, muss von neuem verschweltet werden; das Dach über dem Brennofen ist eingefallen. — Bei einem Brand