Heft 
(1902) 10
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11. (3. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.

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Posen an. Diese verliert durch den Tod des im kräftigsten Mannes­alter stehenden Gelehrten, der gleichzeitig auch ein treuer Verfechter des Deutschtums in den Ostmarken war, sehr viel. Vgl.Franz Schwartz. Zur Erinnerung an sein Leben und Wirken. Von A. Warschauer. Posen, 1901. Sonderabdruck aus den Historischen Monatsblättern für die Provinz Posen. II. S. 113123.

Der Rittergutsbesitzer Alexander Treichel auf Hoch- Paleschken bei Alt-Kischau in Westpreussen, einer der eifrigsten Sammler auf dem Gebiet der Altertumskunde und Volks­kunde, auch tüchtiger Pflanzenkenner, ist auf seiner Besitzung am 4. August d. J. nach langem, schwerem Leiden, im fast vollendeten (14. Lebensjahr verstorben. Die Brandenburgs verdankt dem uner­müdlichen Forscher die wiederholte Zusendung von interessantem, litterarischem Material.

Herr N. E. Hammerstedt, Assistent am Nordischen Museum zu Stockholm, hat uns auf diesseitige Bitte die nachfolgende Schilderung des Dr. Artur Hazelius und seines grossartigen National­werks, des Nordischen Museums mitgeteilt, die wir mit verbind­lichstem Dank abdrucken.

Dem Vorstande des Nordischen Museums haben wir anlässlich des am 27. Mai d. J. erfolgten Todes des Begründers und Stifters unsere wärmste Anteilnahme ausgesprochen.

Möge die gemeinnützige, wissenschaftliche Thätigkeit des grossen Hazelius auch für uns Süd-Germanen, für unser deutsches Volk in allen seinen Stämmen und Abzweigungen, soweit die deutsche Zunge reicht, vorbildlich sein.

Artur Hazelius.

Dr. Artur Hazelius, der auch ausser den Grenzen Schwedens bekannte Begründer des Nordischen Museums und des Freiluft-Museums Skansen in Stockholm, der begeisterte und begeisternde Bahnbrecher und Vorkämpfer auf dem Gebiete der volkskundlichen Museumswirksam- keit, ist am 27. Mai dieses Jahres durch den Tod von seinem gross­artigen Lebenswerk abberufen worden.

Hazelius wurde am 30. November 1833 in Stockholm geboren. Im Jahre 1854 machte er das Studentenexamen, und im Jahre 1860 wurde er zum Doktor Philosophiae kreiert. Nachdem er etliche Jahre als Lehrer gewirkt, wendete er sich sprachwissenschaftlichen Aufgaben zu, und war besonders für eine Reform der schwedischen Orthographie erfolgreich wirksam. Aber eine andere noch viel bedeutendere Bahn erwartete ihn.

Als er im Sommer des Jahres 1872 in Dalarna (Dalekarlien) eine Reise machte, wurde ihm seine wichtigste Lebensaufgabe auf einmal klar. Nach der Ausbreitung des Eisenbahnnetzes in Schweden hatte