11. (3. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
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§ 3.
Dieses war die glückliche; die Königliche Entdeckung unsers Gesund- Brunnens. Der Gebrauch desselben ward sogleich allgemein. Eine Mänge elender Kranken höhlten sich von dieser Quelle die anders woher vergeblich erwartete Besserang. Mit langwierigen Fiebern gequälte; durch Gicht- Sclnnerzen ausgemergelte; durch Gelb- und Wassersucht verstellte; ja selbst durch Felle und Staar des Gesichts beraubte Patienten wurden gesund. Personen, welche die Dörrsucht, Auszehrungen, Contracturen und Lähmungen an sich hatten, bekommen Linderung und gestärkte Glieder und Eingeweide. Gott gab dem Gebrauche dieses Wassers augenscheinlich seinen Segen; einen Segen, welcher noch bis auf die gegenwärtige Zeit vollständig zu spüren ist: Indem noch täglich die herrlichsten Curen in langwierigen Krankheiten mit diesem Wasser verrichtet werden.
In diesem Tone geht es weiter bis zum Schlussparagrapheu 19:
§ 19.
Wir dcmütliigen uns zum Beschlüsse vor dem Throne des Schöpfers, und statten demselben für die Barmherzigkeit, die er uns erzeiget, den schuldigsten Dank ab. Ihm gebühret das Lob, dass er uns aus Gnaden ein Mittel geschenket hat, wodurch elenden und kranken Personen zu ihrer Gesundheit geholfen werden kann. Wir bitten ihn ferner um seinen gnädigen Beistand und immerwürenden Segen. So wollen wir ihn stündlich loben und preisen.
Herr Lücke hat mehrere Exemplare seiner sehr fleissigen Arbeit zur Verfügung gestellt, wofür hiermit verbindlichst gedankt sei.
13. Herr Superintendent Naumann in Eckartsberga sendet den „Kalender für Ortsgeschichte und Heimatkunde im Kreise Eckartsberga, auf das Jahr 1902“. (7. Jahrgang. Druck von Otto Kirschbaum in Wiehe), freundlichst ein. Ich kann nur wiederholen, was ich bei der Besprechung der frühem Jahrgänge gesagt, dass dies ein vortreffliches Kalenderunternehmen ist, besonders berechnet im Volke die Heimatsliebe in Verbindung mit nützlichen Kenntnissen zu verbreiten, und hinzufügen, dass ich wünschte, jeder brandenburgische Kreis möchte einen ähnlichen Kalender ins Leben rufen.
14. Aus Frankreich kommt ein Zeugnis für das auch dort erwachende Natur- und Heimatsgefühl, das wir auf das Freudigste begrüssen. Dem vortrefflichen Organ „Die Denkmalspflege“ III. 1901. S. 96 entnehmen wir die bezügliche Notiz.
Societe pour la protection des paysages nennt sich ein Verein, der vor wenigen Wochen in Paris gegründet wurde zum Schutze gegen das „Reklamewesen“, vor dem nichts mehr sicher ist, weder eine Felswand im Gebirge, noch eine schöne Baumgruppe auf der Wiese nahe der Eisenbahn, die glatte Mauerfläche eines einzeln liegenden Gebäudes u. dergl. mehr.
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