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11. (3. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
an. Beide nehmen dabei ein Werk germanischer Kultur von ganz hervorragender Bedeutung an.
17. Zum Kapitel der Bauopfer, welches in unserer Brandenburgs wiederholt besprochen macht u. M. Dr. II. Böttger in Wriezen mir folgende Mitteilung:
„Auf Schloss Burgk an der oberen Saale, zu Reuss ä. L. gehörig, befindet sich im Rittersaal unter Glas und Rahmen das Skelett eines Hundes mit folgender Notiz:
P. M.
Dieser Hund wurde am 19. Oct. 1739 in einer 4 Ellen dicken Mauer 0 Ellen über hiesigem Schlossthor in einem verschlossenen und nach Ansehen mit rotein Leder ausgeschlagenen Kasten mit darinnen befundenen Thonnapf, auch würcklich natürlichen S. V. Losung und einem 7 Zoll langen mit fff bezeichneten auch würcklich gebrauchten Schlüssel gefunden.
Dass dieser Hund auf 400 Jahre darinnen befindlich gefunden sein muss, lässt sich aus alten gefundenen Nachrichten deutlich erachten.“
Dass der Hund, „des Hauses redlicher Hüter“, zum Öftern als grausames Bauopfer hat dienen müssen, ist allmählich bekannter geworden und u. a. in novellistischer Weise von Gustav Frey tag in der „Verlorenen Handschrift“ ausgenutzt worden.
18. Niederlausitzer Mitteilungen. VI. Bd. 8. Heft. Guben 1901. Das Schlussheft, das ich umlaufen lasse, enthält u.-a. zwei beachtenswerte Aufsätze: Die Ernte im Volksbrauch der Niederlausitz. Von Carl Gander in Guben, und Erhebungen aus den Kirchenbüchern der Stadt Guben in der Zeit von 1650—1700 vom Oberpfarrer D. A. Werner daselbst.
19. Cüstrins Bedeutung und Opfer für den preussischen Staat. Von Dr. Gustav Berg. Cüstrin 1901. In Kommission bei Tamradt. 72 S. 8°. Leider nur in 250 Exemplaren gedruckt und mit Gewissenhaftigkeit unter Benutzung des im Haus-, Geheimen Staatsund Regierungs-Archiv, sowie in der städtischen Cüstriner Registratur vorhandenen Materials dargestellt, enthält die interessante Schrift folgenden Inhalt: I. Die Verdienste des Markgrafen Johann um Cüstrin. II. Cüstrins Bedeutung als Residenz, Regierungshauptstadt und Festung sowie Garnison. III. Cüstrins Opfer als Garnisonstadt und Festung. IV. Rückblick.
Da sich hier dia Gelegenheit bietet, sei noch erwähnt, dass in Cüstrin eine Art Lokal-Museum für die geschichtlichen Erinnerungen der Stadt gegründet ist, für welches der Militärfiskus Lokalitäten eingeräumt hat.