Heft 
(1902) 10
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11. (3. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.

geradezu widerspricht. Hätten die geistreichen Bearbeiter märkischer Geschichte, denen wir diese Beinamen verdanken, weil sie ihre Belesenheit und Gelehrsamkeit um jeden Preis an den Mann bringen mussten, dem Kurfürsten Joachim I. den BeinamenCicero beigelegt, *) nun, dann könnte man nur vom Standpunkt des Geschmacks aus mit ihnen rechten; sie hätten sich auf lateinische Briefe des Kurfürsten beziehen können, welche noch vorhanden sind, auf rednerische Leistungen vor den Ueiehsfürsten, für welche zuverlässige Zeugnisse vorliegen; ein wahres Unglück, dass sie hier fehlgegriften und den ganz unpassenden NamenNestor vorgezogen haben. (Er rührt von Georg Sabinus her:Exuperas dulci Nestora voce senem.) Schwerlich aber kann man ihnen verzeihen, dass sie des Kurfürsten Johann Andenken mit ihrer Schwärmerei für Cicero beleidigt haben.

Andere haben versucht, ihnMagnus zu nennen, wegen seiner Leibesgrösse lind Stärke.

Wagner schliesst mit dem Satze:Wenn schon einmal ein Bei­namen für die Kurfürsten Johann notwendig und unentbehrlich ist, so kehre man zu demjenigen zurück, welchen ihm die zeitgenössischen Schriftsteller gegeben haben:

Johann (Magnus) der Starke, aber kein Cicero.

D. Photographien.

Solche sind in wahre Fülle, wie Sie aus dem Umlauf derselben ersehen, eingegangen.

22. 32 Ansichtspostkarten von Spandau und Umgegend als Fortsetzung der früheren Serien legt u. M. Herr Neupert vor;

23. ebenso als Fortsetzung früherer Sendungen, u. M. Herr Gustav Lackowitz 11 Ansichtspostkarten von Panko%v und Nieder- Schönhausen bei Berlin;

24. u. M. Herr Reuter 10 Photographien in Kabinetformat von W ittstock a. D.;

25. 13 Prignitzer Ansichtskarten (darunter ebenfalls Witt­stock) u. M. Herr Architekt Kühnlein;

20. u. M. Herr Robert Mielke drei Ansichtspostkarten aus dem Museum der Stadt Metz: ein Depotfund der späten Bronzezeit aus Niederjeutz (Kr. Diedenhofen); ein eisernes Hiebmesser in Bronze­scheide (La Time) aus dem Bannwald bei Hültenhausen (Kr. Saar­burg i. L.) und zwei Bronze-Armbänder aus einem Hügelgrab der llallstatt-Zeit im Weiherwald bei Saaraltdorf (Kr. Saarburg i. L.). Diese im städtischen Museum angefertigten Ansichtspostkarten haben nicht bloss die Bedeutung einer Erinnerung, sondern auch wissenschaft­lichen Wert. Es wäre nun sehr erwünscht, falls es sich so

) Leutinger bat dies in der That gethan.