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11. (3. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
der neugebauten gothischen Kapelle, welche zur Zeit der Ortschaft als Kirche dient. Längsansicht. — Dann eine Queransicht, welche das sorgsam gefügte Mauerwerk scharf erkennen lässt und ein der jüngeru Bronzezeit (mit Eisenspuren) angehöriges Urnenfeld nicht weit (südöstlich) von Fürstenberg in Mecklenburg, unweit der Havel und nahe der branden burgischen Grenze.
34. Vier Photographien aus Fredersdorf, Kreis Nieder- Barnim von u. M. Herrn W. Pütz bei der Pflegschaftsfahrt des Märkischen Museums am 12. Mai 1901 aufgenommen. A) das Innere der renovierten Kirche mit dem Altar. — B) das Innere des Schlossgartens von der Terrasse des Herrenhauses aus aufgenommen. — C) das Innere der Podewilsschen Familiengruft in dem Rotundebau neben der Kirche mit den Särgen und D) einer der von uns geöffneten Särge. Ich behalte mir hierüber eine besondere durch Abbildungen unterstützte Mitteilung vor.
35. Unser Mitglied, Herr Chemiker Schenk in Fürstenwalde a. Spree, schenkt dem Märkischen Museum mehrere Serien interessanter Photographien. A) 4 verschiedene Aufnahmen des alten Kalkofens in der Nähe des Glockenturms, Kalkberge Rüdersdorf, am 7. Juli d. J. gelegentlich einer Pflegschaftsfahrt des Märkischen Museums aufgenommen. Die Ansichten sind überaus malerisch und erinnern zum Teil an altrömische Ruinen in italienischer Landschaft. — B) aus Fürstenwalde a. Spree zwei Akazienbäume (Robinia pseudacacia), Schlossstrasse, der eine erinnert an die sogenannten Verkehrtbäume und ist das Erzeugnis einer Pfropfung; der Stamm des andern Baumes gleicht einer zusammengerollten Roll stab-Jalousie, ich möchte diese seltsame Ausbildung des Stammes, die auch bei Weissbuchen und Rüstern vorkommt, Rollstabbildung (Rollstabbäume) nennen. — C) zur Vergleichung mit märkischen Klosterruinen, namentlich mit Kloster Himinelpfort (No. 33) 7 Photographien, Teile der um 1299 zuerst im romanischen Stil erbauten Cister- zienserkirche zu Eldena bei Greifswald. Auch die Herkunft dieses Backsteinbaus ist von Interesse, namentlich seit Herr Bauinspektor Stiehl, wie Sie aus seinem geistvollen Vortrag in der Brandenburgia S. 73—80 Bd. X hörten, die niederländische Herkunft unsers frühest mittelalterlichen Backsteinbaus bestreitet und letztere vielmehr mit Oberitalien, speziell der Lombardei in Verbindung zu bringen geneigt ist. Für Pommern und wohl auch für einzelne Teile der Mark Brandenburg haben wir uns nach Dänemark umzusehen. Im Jahre 1168, ungefähr zu derselben Zeit als das Hauptbollwerk der Wenden in der Mark, Brandenburg mit dem Harlungerberg, zum letzten Male d. h. endgiltig in die Hände der Deutschen fiel, ward die Burg zu Arkona auf Rügen, Mittelpunkt des wendischen Lebens und Gottes-