Kleine Mitteilungen.
287
Umsomehr wird er infolge dieser Eigenschaften geschätzt, da er alle anderen bisher zu gleichen Zwecken verwendeten Gesteine wie Granit, Grauwacke, Basalt, Quarzit, Porphyr namentlich dort in den Schatten stellt, wo stärkeste Beanspruchung des Materials verlangt wird. Aber nicht allein diese specifische Härte, Festigkeit und Zähigkeit, sondern auch die ausserordentliche Widerstandsfähigkeit gegen Atmosphärilien zeichnen ihn vor anderen Gesteinen aus, die vielleicht hart aber dabei glasartig-spröde sind, oder durch lehmige Verwitterung fortwährend einen reichlichen klebrigen Strassenschmutz abgeben wie z. B. Basalt und Porphyr.
Auch runden sich bossierte Pflastersteine aus Diabas nicht ab und werden den Pferden nicht verhängnisvoll wie die vorgenannten Gesteine oder die vielfach angebotenen künstlichen Ersatzsteine.
Auf Grund dieser Eigenschaften und mit Hinblick darauf, dass eben dieses in der That edel zu nennende Material nur beschränkte räumliche Verbreitung besitzt, hat das weiter unten genannte Diabaswerk in Erkenntnis des Bedürfnisses nach einem besonders widerstandsfähigem Strassen- und Fusswegsbefestigungsmaterial, den Diabas in Verbindung mit Cement zu Kunststeinen in besonderer Fabrikation verarbeitet, die ganz hervorragende Eigenschaften gegenüber denen bei Verwendung anderer Gesteine als Konkret besitzen, wie dies durch die Königl. Prüfungsanstalt in Charlottenburg festgestellt worden ist.
Nach jahrelangen mühevollen Versuchen ist es endlich gelungen die Fabrikation so zu gestalten, dass die hervorragenden natürlichen Eigenschaften des Diabases dem Kunstprodukt erhalten bleiben.
Andererseits aber lässt dieses sich jeder gewünschten Form anpassen, was, bei Verwendung des Diabases allein, nur mit ganz unverhältnismässig hohen Kosten zu bewerkstelligen wäre.
Durch sorgfältige Zerkleinerung, durch vollkommenes Waschen und durch ganz intensives Mischen, sowie durch sonst, infolge langjähriger Erfahrungen gebotene specifische Behandlung des Diabases mit dem nötigen Bindematerial, wird ein Kunststein erzielt, der bei verhältnismässig billigem Preise im Vergleich zu den bis jetzt auf den Markt gebrachten Kunststeinen ein Produkt darstellt, das sich bei der amtlichen Prüfung als das festeste und die geringste Abnutzung zeigende Kunststeinmaterial ergeben hat.
Diese Diabas-Kunststeine können sowohl direkt ohne jede weitere Bearbeitung zur Verwendung gelangen, sie werden aber auch, wenn grössere Ansprüche auf Eleganz gestellt werden, geschliffen, poliert und beliebig gefärbt geliefert.
Besitzer des Diabas-Kunststeinwerkes Koschenberg bei Senftenberg, Kreis Kalau, ist Herr Regierungsbaumeister Alfred Roscher, Dresden-A., Schweizer Strasse 14. Von dort können Proben sowohl des Rohmaterials (auch der Grauwacke) sowie des Kunststeins bezogen werden. Pflasterungs- Versuche mit letzterem hat die Stadt Berlin noch nicht gemacht. Diabas- Pflaster selbst ist im Stadtteil Moabit auf kleineren Strecken befriedigend verlegt worden. Schade, dass der Diabas mehr in unregelmässige Polyeder zerspringt und sich daher nicht so leicht wie z. B. der Granit von Carlskrone,