Heft 
(1902) 10
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Kleine Mitteilungen.

den man so viel in Berlin als Pflaster sieht, verarbeiten lässt. Das Märkische Museum hat vor einigen Jahren eine Exkursion nach dem Koschenberg ge­macht und von dort für die Sammlungen eine reiche Folge von Gesteinsproben, Geschieben und Riesen des Quartärs über dem Diabas und der Grauwacke mitgebracht. Trotz der Härte des Gesteins entfärben sich Diabas-Geschiebe leicht, sie werden schwarzgrau, und beim Zerschlagen markiert sich die Entfärbungszone bis mehrere Centimeter tief in Steinen von Kindskopfgrösse. Der kleine Teich, welcher sich in dem Diabasbruch gebildet hat, führt kristallklares, kaltes, hartes und vegetationsarmes Wasser. Eine Exkursion nach dem Koschenberg ab Berlin kann an einem Tage ausgeführt werden.

E. Friedei.

Beitrag zur Kunde der vorgeschichtlichen Altertümer der Neu­mark. (Aus den Sammelkästen des Märk. Prov.-Museums.) Während die von Pastor Hobus vorgenommenen Ausgrabungen bei Blumberg im Kreise Landsberg a. W. bis vor kurzem aus derZeit des geschliffenen Steines angehörendc Funde ergaben, wurden jüngst nunmehr interessante Altertümer aus der Bronzezeit zu Tage gefördert. Von den zuerst gefundenen mannigfachen Werkzeugen repräsentieren hier die ältere neolithische Steinzeit u. a.: ein geschliffener Steinhammer ohne Bohrloch mit quadratischem Mittelquerschnitt, welchen die Schäferberge in einem Urnenhügelgrabe bergen, und ein ebenfalls undurchbohrtes Steinbeil mit Rinne zur Befestigung des Stieles aus hartem, grauem Gesteine, bei Klein-Vorteil gefunden; während das beste der bisher hier entdeckten Werkzeuge der jüngeren Epoche der neolithischen Steinzeit, ein Axthammer von vorzüglichem Schliffe und Bohrloch, im Wartethale bei dem Sassendamme auf der Moorsohle lag. Die jüngst von Pastor Hobus aufgedeckten Gräber derBronzezeit befinden sich an einem sagen­umwobenen Orte derKohlhöfe, dort, wo derWeidendamm die Gross­kamminer Feldmark bei denSandkuten von derBlumberger trennt. In verschiedener Tiefe, über und nebeneinander, stehen hier die Urnen älterer Vorzeit aus einer mit Granitgries durchsetzten dicken, groben Thon­masse mit den geschmackvolleren, ornamentierten, bisweilen schwarz­polierten der jüngeren Epoche der Prähistorie beisammen. Zwei Brandaltäre aus wohlgeftigten, roh behauenen und bebrannten Feldsteinen, ca 1,5 m hoch, 2 m lang und 1 m breit, wurden, von Brandresten umgeben, hier blossgelegt. In einer Tiefe von 2 bis 3 m lagen mit und ohne Steinpackung die Brandurnen bisweilen 1 m voneinander entfernt. Die Beigaben bestanden aus grossen Buckelgefässen mit Henkeln bis zu einem Bauchdurchmesser von 0,5 m, aus kleinen ineinander gelegten Schalen mit grossem Henkel, kleineren und grösseren, oft mit Strichornamenten versehenen Henkeltöpfen, aus ovalen, tellerartigen, flachen Schtisselgefässen, deren Längsaxe ca. 1 m betrug, und deren Henkel sich an der ersten unteren Randstufe befanden. Auch geschmolzene Bronzestücke lagen hier und da neben Bronzeschmuck­resten bei. In einer mit einem zweiten Gefässe als deckelbeschwerten, weniger schönen Begräbnisume von feinerer Thonmasse, die ungefähr 2 m tief in einem Sandhügel ohne Steinpackung stand, befanden sich Brand-