3lMi 1:1. (4. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
Das Ernenuungs-Dii>loin lautet wie nachstehend:
Die'unterzeichnete Gesellschaft hat den
Königlichen Geheimen Medizinalrat Herrn Professor Dr. med.
Rudolf Yirchow zum
Einen mitgliede
unter Bezug auf §§ 5, 13 und 17 ihrer Satzungen
vom 22, März 1892 ernannt, wie hierdurch beurkundet wird.
Berlin, den 13. Oktober 1901.
„Brandenburgs“
Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
Der Vorstand
Ernst Friedei, Blutli, Georg Gnllnnd,
I. Vorsitzender. II. Vorsitzender. Ausschuss-Obmann.
Eduard Zache,
I. Schriftwart.
Aus der gedruckten Festordnung zur Feier im Hause der Abgeordneten, welche ich herumreiche, ersehen Sie, dass die Brandenbur^ia als heimatkundliche Gesellschaft unter die naturwissenschaftlichen Gesellschaften (Seite 11) eingereiht war.
Am Vormittag war an mich eine Einladung zur Besichtigung des neuen Pathologischen Museifms der Universität Berlin ergangen und lege ich die hierauf bezügliche Einführungs-Schrift (mit 5 Grundrissen, Berlin 1901, Sclunal-Folio, bei Hirschwald) zur Kenntnisnahme vor. Ich habe sofort die Gelegenheit benutzt, um Herrn Rudolf Virchow, den Gründer dieses grossartigen, in seiner Art unübertroffenen Museums, unser Ehrenmitglied zu bitten, uns den Besuch des Museums zu gestatten. Die Genehmigung ist in liebenswürdiger Weise umgehend gestattet worden und wird die Besichtigung unter Führung des Museums- Assistenten Herrn Dr. med. Kaiserling Sonntag den 1. Dezember d. ,J. von 10 Uhr Vormittag ab erfolgen.
2. Ein seltsamer Vergiftungsfall. Unser verehrtes Vorstandsmitglied, Dr. Carl Bolle, der am 21. November d. J. hoffentlich in bester geistiger und körperlicher Frische seinen Geburtstag feiern wird, schreibt mir, dass er eigentlich an Stelle des behinderten II. Vorsitzenden meine heutige Begrüssung zur Silberhochzeit habe übernehmen sollen, daran aber durch eine heftige Hautvergiftung, die er sich im wissenschaftlichen Uebereifer zugezogen, zu seinem Bedauern verhindert wei'de. Freund Bolle hat in der sogenannten Burgsdorffschen Plantage des Tegeler Forstes dort seit hundert und mehr Jahren verwilderten