Heft 
(1902) 10
Seite
387
Einzelbild herunterladen

Kleine Mitteilungen.

387

das Grössen-Verhältnis verschiedener Haupstädte Europas. Pred. Koch: Über die Erfindung der Schreibkunst. Dr. Davidsolm: Über den Wert der Geschichte. Lehrer Dittmar: Über Mineralogie. Pred. Mila: Vergleichung der dramatischen Talente Ifflands und Kotzebues. Dr. Oppenheimer: Nach welchen Grundsätzen muss der Laie bei der Wahl seines Arztes verfahren. Garve: Über die Moden. Kriegsrat Dubois: Wodurch unterscheidet sich die mathematische Erkenntnis von der philosophischen. Kandidat Suvern: Die ersten Kriege der Römer in Deutschland und ihr Einfluss auf die Deutschen. Dr. Bourquet: Physikalische Versuche in Absicht der Verschie­denheit der Luftarten. Prof. Woleke: Erläuterungen zu dem Plan einer Pasigraphie. Kand. Suvern: Über die Bildung des Gefühls für das Lächer­liche. Rektor Berger: Über die verschiedenen Manieren in Kupfer zu

stechen. Pred. Koch: Haben die Deutschen schon den blühendsten Zeit­punkt ihrer Kultur in Absicht der Sprache und schönen Wissenschaften er­reicht? Prof. Rambaeh trägt sein Schauspiel:die Freunde vor. Prof. Fessler: Charakterzeiclmung Philipps von Macedonien. Dittmar: Über Ent­stehung des Nordlichts. D. Heinsius: Über die Abstammung der Wörter: Dolmetsch, Kebsweib, Krammetsvogel, kreuzbrav, Kalmäuser, Duckmäuser, Bölmhase und der Redensart: Etwas aus dem Stegreif thun. Pred. Koch: Der Aufruhr in Thorn 1724. Dr. Heinsius: Ostereier, Osterhase, Oster­gelächter, Pfingsthenne, Michaelishalm. D. Davidsohn: Beiträge zur Seelen­kunde etc. etc. Pred. Koch: 4 erotische Gedichte von Kandidat Kinderling, Sprachlehrer Marmalle: Oberlins Nachrichten vom französ. National-Institut zu Strassburg. Hofrat Hirt: Hauptgrundsätze bei den bildenden Künsten. Prof. Barby: Über Marat. Sprachlehrer Marmalle: Epistel an seinen Freund Zschokke. Kand. Suvern: Der wahre Wert des Studiums der Litteratur-

geschichte. Dr. Oppenheimer: Hufelands Kunst, das menschliche Leben zu verlängern. Bendavid: Wiener Kreutzer-Theater und Haschkas Ode auf den Tod Alpingers. Über Elektrizität in Bezug auf die Salomonischen Tempelspitzen. Dittmar: Untersuchungen über das Mondsystem. Pred. Koch: Über Frödenheims Entdeckung des Fori romani. R. Buchholz.

Kompetenzen eines märkischen Dorfschullehrers am Ende des 18. Jahrhunderts. Friedrich Endewaldt, geboren zu Königsberg in Preussen 1768, wanderte, nachdem er die Kattun- und Leinwandweberei er­lernt hatte, nach Berlin, woselbst er mit Hilfe und auf Anregung eines be­mittelten Verwandten sich für das Lehramt vorbereitete, und ging, nachdem er sich verheiratet hatte, als Küster und Lehrer 1795 nach Lietzow*) bei Nauen. Hier hat er die Drangsale des französischen Krieges recht bitter durchkosten müssen. Mehrere Male bis aufs Hemd ausgeplündert, hat er die Seinigen, seine Frau und acht Kinder, aus ihren Schlupfwinkeln aufsuchen müssen, während er selbst mit genauer Not einer Lebensgefahr entgangen war, indem er durch einen französischen Säbelhieb, der aber glücklicher-

*) Lehrer in Lietzow waren: 1. bis 1795 Rahn, 2. 17951821 Endewaldt, 3. 182101 Matthiä, 4 von 18011892 Monke, 5. von 189295 Höde, 0. seit 1895 Voss.